Schwarzenbek. Die Brachfläche am Ortseingang Schwarzenbek ist wenig attraktiv. Der Bau der KSK könnte das ändern, ist aber abgelehnt worden. Was nun?
Schwarzenbek wächst und entwickelt sich immer mehr zu einem attraktiven Wohnort mit mehr als 17.000 Einwohnern vor den Toren Hamburgs mit schneller Bahnanbindung in die Metropole. Allerdings gibt es gerade an prominenten Stellen einige Schandflecken, die die Politiker in diesem Jahr angehen wollen. Einer davon ist die Brachfläche an der Einfahrt zum Lupuspark direkt gegenüber vom attraktiven Neubaugebiet Dreiangel. Ein erster Anlauf der Kreissparkasse für ein dreigeschossiges Geschäftshaus ist in den politischen Gremien mit knapper Mehrheit gescheitert. Jetzt macht die CDU Druck, das Thema erneut zu diskutieren, um eine Lösung zu finden.
Schwarzenbek: Zweiter Anlauf für Neubau der Kreissparkasse
Bereits seit mehr als 20 Jahren hat sich eine intensive Bebauung im Lupuspark auf dem ehemaligen Gelände des Bundesgrenzschutzes entwickelt. Für die Menschen in der Region ist das Gebiet ein wichtiges Einzelhandels- und Gewerbezentrum, aber auch ein attraktives Wohngebiet geworden. Die Bebauung wird immer dichter und neue Flächen am Rand wurden erschlossen. Was aber fehlt, ist ein repräsentativer Einfahrtsbereich. Auf der einen Seite am Hans-Koch-Ring gibt es die alten Wohnungen für Kasernenbedienstete, auf der anderen Seite eine Brachfläche, die erst im hinteren Bereich durch das Geschäftshaus von Rohwerder DataSystems und ein weiteres Geschäftshaus bebaut ist. Das Filetgrundstück gleich an der Straße ist allerdings eine wenig attraktive Brache.
Das könnte sich ändern, weil die Kreissparkasse dort ein Geschäftshaus plant, in das die Filiale vom Verbrüderungsring umziehen soll. Das beabsichtigt das Kreditinstitut schon länger, hat das Projekt aber immer wieder auf Eis gelegt – unter anderem, um andere Neubauten wie die Verlegung der Zentrale von Ratzeburg nach Mölln zu realisieren. Das Gelände hat sich die Kreissparkasse bereits vor mehreren Jahren gesichert. Erste Anläufe für die Bebauung gab es im Jahr 2016. Damals war allerdings noch ein eingeschossiges Gebäude in der Größenordnung der Filiale in Breitenfelde im Gespräche.
Kreissparkasse hält sich mit großem Neubau viele Optionen offen
Jetzt plant die Kreissparkasse dreigeschossig und will sich damit offenbar auch die Option offen halten, ihre ganzen Aktivitäten in Schwarzenbek an diesem Standort bündeln zu können. Das scheitert aber an dem Bebauungsplan 55 für dieses Gebiet, der nur eine Bebauung bis 60,5 Meter über dem Meeresspiegel zulässt. Das Projekt der Kreissparkasse wäre 4,5 Meter höher. Ein entsprechender Vorstoß seitens des Kreditinstituts war im November im Stadtentwicklungsausschuss gescheitert und fand bei vier Ja- und vier Nein-Stimmen keine Mehrheit.
Jetzt soll das Projekt im neuen Jahr erneut auf den Tisch. Das haben die Stadtvertreter kürzlich mit breiter Mehrheit beschlossen. „Der geplante Bau des Geschäftsgebäudes auf dem Eingangsgrundstück des Lupusparks soll neben einer Filiale der KSK auch zusätzliche mietbare Gewerbeflächen, die dringend in Schwarzenbek benötigt wird, bieten. Auch ästhetische Aspekte der Architektur und Nachhaltigkeitsaspekte sind in den Planungen berücksichtigt“, argumentierte CDU-Fraktionschef Paul Dahlke. Die Kreissparkasse will Entwürfe erst öffentlich zeigen, wenn das Projekt beschlossen ist. Die Politiker kennen die Zeichnungen aber bereits. „Der Entwurf ist an die gegenüberliegende Bebauung in der Dreiangel angepasst und fügt sich harmonisch in das Gesamtbild“, so Paul Dahlke in der Stadtvertretung.
Stadtentwicklungsausschuss hat sich gegen das Projekt entschieden
„Der Stadtentwicklungsausschuss hat das Projekt zum Erliegen gebracht. Das Bauvorhaben ist es wert, weiter darüber zu diskutieren und Lösungen zu finden. Die Entscheidung ist dramatisch, es findet aktuell an dieser Stelle gar nichts statt“, fügte FDP-Fraktionschef Hartmut Hintze hinzu. Das sieht allerdings der Vorsitzende des Ausschusses, Eduard Klaus (Grüne), anders: „Ich fühle mich persönlich angegriffen. Es gibt eine Entscheidung und ich sehe keine neuen Fakten. Es besteht für diesen Bereich Baurecht. Wenn die Kreissparkasse es möchte, kann sie dort bauen.“ Allerdings nicht so hoch, wie die KSK es wünscht – und genau damit muss sich der Stadtentwicklungsausschuss nun erneut befassen.
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Allerdings stehen die Beratungen wieder am Anfang. Denn durch die mehrheitliche Entscheidung, erneut im Einvernehmen mit der Kreissparkasse nach einer Lösung zu suchen, ändert sich an den aktuellen Vorgaben nichts. „Die Entscheidung ist eine Willenserklärung. Der Rest muss im Bauleitverfahren geklärt werden“, betonte Heike Wladow (SPD), die ausgewiesene Expertin ist und viele Jahre Bauamtsleiterin im Amt Hohe Elbgeest war. „Wir müssen sehen, dass wir in diesem Punkt vorankommen. Mit unseren ewigen Diskussionen vergraulen wir doch jeden, der in dieser Stadt etwas machen will“, fügte FWS-Fraktionschef Bernhard Böttel hinzu.