Geesthacht. Besucherzahlen im Kleinen Theater Schillerstraße sind deutlich gestiegen, liegen aber unter den Rekordzahlen von vor Corona.
Die wichtigste Erkenntnis des vergangenen Jahres lautete für Meike Peemöller, die Geschäftsführerinvom Kleinen Theater Schillerstraße (KTS): „Die Leute kommen wieder ins Kino.“ Das KTS zählte insgesamt 41.792 Kinobesucher, das entspricht einem Anstieg um 16 Prozent. Allerdings steht und fällt der Zuspruch mit dem Programm. „Es müssen die richtigen Filme da sein“, schränkt Peemöller ein. 2023 trafen vor allem „Barbie“, „Oppenheimer“ und „Super Mario“ den Geschmack des Geesthachter Publikums.
2024 verspricht in dieser Hinsicht noch besser zu werden, weil nach dem Ende Streiks in der US-Filmbranche mehr Filme auf den Markt kommen. Besonders im Kinder- und Jugendbereich stehen Blockbuster an: Bei der Fortsetzung des Pixar-Erfolgs „Alles steht Kopf“, der Gefühle und Emotionen kindgerecht und ganz zauberhaft erklärt, geht es diesmal um das Thema Pubertät (Kinostart: 13. Juni).
KTS Geesthacht: Die Höhepunkte 2024 in Kino und Theater
In „Ich einfach unverbesserlich IV“ gibt es ein Wiedersehen mit den gelben Minions (11. Juli), die Vorgeschichte zum „König der Löwen“ heißt „Mufasa“ (Start im Dezember), und auch „Garfield“ als Animationsfilm kommt ins Kino. Der zweite Teil von „Joker“ zeigt Lady Gaga in einer Hauptrolle, aus der Marvel-Reihe gibt es eu „Deadpool III“. Im ersten Quartal sind die Höhepunkte „Bob Marley“, „Dune II“ und eine weitere Ghostbusters-Verfilmung.
„In den USA wird auf Bewährtes gesetzt. Das deutsche Kino traut sich da mehr“, sagt Robin Meyer und verweist auf „Eine Million Minuten“ mit Karoline Herfurth (Start 1. Februar). Inhalt: Nach einer Erkrankung wünscht sich eine Tochter eine Million schöne Minuten mit ihrer Familie, die dann tatsächlich 694 Tage, was der Zeitspanne entspricht, auf die Reise ihres Lebens gehen. Für engagiert gute Kinoarbeit gewann das KTS übrigens 2023 erneut einen Hauptpreis beim Kinopreis Schleswig-Holstein.
Zusatzprogramm: Weinfest, Open-Air-Kino, Straßenfest
Zusätzlich plant das KTS wieder einen Open-Air-Tag im Freizeitbad – angedacht ist der 31. August – sowie eine Wiederholung des Kino-Sommer-Programms. Außer der Reihe sollen ein Weinfest und ein Straßenfest in der Schillerstraße angeboten werden.
Auch Freunde des Theater haben im KTS 2024 wieder eine Anlaufstelle. Hier stiegen die Besucherzahlen 2023 auf 8385 an, das entspricht sogar einem Zuwachs um 31 Prozent. „Das Theater braucht deutlich länger, um sich zu erholen“, sagt Meike Peemöller. Hintergrund: Trotz des Anstieges, an das Rekordjahr 2019 in Kino und Theater kommen die Zahlen nicht heran. Der Spielplan – renommierte Bühnen treten im großen Saal mit 293 Plätzen auf – bis Ende Mai steht. Immer zwei Monate vor der jeweiligen Aufführung beginnt der Vorverkauf.
Finanziell trotzdem mit Fehlbetrag abgeschlossen
„Aktuell läuft der Verkauf fürs Ohnsorg-Theater. Hier sollte man schnell sein“, gibt Prokuristin Kim Schröder zu bedenken. Neben den Stücken, die auch im Theater-Abo-Preis enthalten sind, gibt es etwa noch ein zweistündiges „Tribute to Boney M“ am 7. Februar oder Geschichten von Plattdeusch-Redakteur Gerd Spiekermann (25. Februar).
Regelmäßige Termine sind das Kino-Frühstück (nächster Termin: 4. Februar), die Sneak-Preview (immer am zweiten Montag eines Monats) oder Übertragungen aus der New Yorker MET-Opera (Nabucco, 6. Januar). „Wenn die Konditionen für uns passen, ist auch die Übertragung von Rock- und Popkonzerten denkbar“, kündigt Meike Peemöller an. Superstar Taylor Swift oder Bands wie Coldplay haben die neue Form des Konzerterlebnisses bereits genutzt.
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Finanziell hat das KTS, das zusätzlich zum großen Saal über das Studio 2 (107 Plätze) und das Down Under (36) verfügt, das Jahr mit einem Fehlbetrag von 15.900 Euro abgeschlossen. Von der Stadt Geesthacht gibt es einen jährlichen Betriebsmittelzuschuss von 290.000 Euro.