Schwarzenbek. Ein Großaufgebot der Polizei aus Schleswig-Holstein und Hamburg war in Schwarzenbek im Einsatz. Was zu dem Vorfall bislang bekannt ist.

Eine Massenschlägerei hat am Sonnabend für ein Großaufgebot von Polizei und Rettungskräften in Schwarzenbek gesorgt. Aus Schleswig-Holstein waren die Besatzungen von knapp einem Dutzend Streifenwagen zum Bahnhof geeilt. „Aufgrund der unklaren Lage wurden zahlreiche Polizeikräfte aus dem umliegend Gebiet zusammengezogen“, teilt die Polizeidirektion Ratzeburg mit. Verstärkung kam auch aus Hamburg.

Zwei offenbar verfeindete Gruppen von Jugendlichen und Heranwachsenden waren laut Polizei am Bahnhof Schwarzenbek aufeinander losgegangen. Der gegen 18 Uhr eskalierende Konflikt hatte seinen Ursprung möglicherweise bereits am Freitag genommen, als in Hamburg ein Jugendlicher aus einer der Gruppen von einem Mitglied der anderen attackiert und verletzt worden sein soll.

Schlägerei am Bahnhof Schwarzenbek: Zeugen berichten von Schüssen

Die andere Gruppe sann nun offenbar auf Rache. Bei der Auseinandersetzungen am Bahnhof sollen zahlreiche Jugendliche auch auf die Gleise gestürmt sein. Ein Augenzeuge berichtet auf Facebook zudem von Schüssen, die gefallen sein sollen. Es gab Getümmel vor dem Bahnhof, vor den Discountern Penny, Lidl und den angrenzenden Straßen.

Die Gerüchteküche in den sozialen Netzwerken brodelte. So soll es Verletzte durch Stiche gegeben haben. Auch Polizeibeamte sollen angegriffen worden sein. Mit der Polizei habe sich ferner ein Katz- und Mausspiel entwickelt. Immer, wenn die Polizei an einem Ort zur Stelle gewesen sei, seien die bis zu 30 Personen in alle Richtungen geflüchtet, melden Zeugen. Dennoch soll es Festnahmen gegeben haben. Es soll auch zur Sicherstellung von Waffen gekommen sein.

Schwarzenbeks Feuerwehr wartete im Gerätehaus auf einen Einsatz

Der Einsatz wurde schließlich um 20.30 Uhr abgebrochen. Die Schwarzenbeker Feuerwehr, die sich im Gerätehaus für Rettungseinsätze bereitgehalten hatte, wurde an diesem Abend nicht benötigt. Ohne Einsatz ging es für die Kräfte wieder nach Hause. Entgegen einiger Hinweise aus den sozialen Medien sei es zu keiner größeren Gefährdungslage in Schwarzenbek gekommen, teilte die Polizei mit. Auf den einschlägigen Internet-Portalen war zwischenzeitlich die Angst vor einer Amoklage umgegangen.

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Ob die beteiligten Gruppen aus Schwarzenbek stammten oder sich nur für die Schlägerei dort getroffen haben, ob tatsächlich geschossen wurde und ob es Stichverletzungen und Festnahmen gab, wollte die Polizei am Sonntag nicht bestätigen. Am Sonnabend sagte eine Sprecherin lediglich: „Nach ersten Erkenntnissen ist es zwischen den Jugendlichen zu verschiedenen Bedrohungs- und Körperverletzungsdelikten gekommen“.