Geesthacht. Mehrfach binnen kurzer Zeit wurde der Baum an der Lichterfelder Straße beschädigt. Nun gibt es für ihn keine Rettung mehr.
Stolze 22 Meter hoch ist eine Linde an der Lichterfelder Straße in Geesthacht gewachsen, seitdem sie vor über 100 Jahren gepflanzt wurde. Der Baum ist im Prinzip kerngesund und bietet einen „majestätischen Anblick“, wie die Stadtverwaltung betont. Doch am Donnerstag, 19. Oktober, muss die Linde trotzdem gefällt werden. Grund: Bereits zum zweiten Mal binnen kurzer Zeit ist sie von einem Lkw angefahren worden.
Der erste Fall ereignete sich am 22. August. Damals hatte sich der Schaden noch in Grenzen gehalten. Doch nun ist die im Jahr 1920 gepflanzte Linde derart gravierend verletzt, dass sich der städtische Fachdienst Umwelt zur Fällung entschließen musste. Das geschieht am Donnerstag durch eine externe Fachfirma. Während der Fällung werden kurzfristige Halteverbote eingerichtet.
Keine Rettung möglich: Linde in Geesthacht zu stark beschädigt
Die Lichterfelder Straße ist gewissermaßen die Keimzelle der früheren Pulverfabrik Düneberg, in der noch viele alte Gebäude aus dem Ende des 19. Jahrhunderts stehen. „Die gepflanzte Linde ist ein wahrer Schatz und ein wichtiger Teil des historischen Straßenbilds“, teilt eine Rathaussprecherin mit. In der Nähe des zu fällenden Baumes haben eine Firma für Filmbau und Spezialeffekte, ein Händler für gebrauchte Lkw und das Geesthachter Tierheim ihren Sitz.
Der Verursacher, der die Linde zum zweiten Mal angefahren hat, ist der Stadtverwaltung bekannt. Die Versicherung des Halters wird für den Schadenersatz herangezogen. An dieser Stelle soll eine neue Linde nachgepflanzt werden. Den Verlust kann diese nicht kompensieren. Die Verwaltung appelliert an dieser Stelle noch einmal an Lkw-Fahrer, achtsam in engen Straßen zu rangieren.
Und weiter: „Diese Situation zeigt, wie schwierig es für den alten Baumbestand ist, in den schmalen Straßen mit immer größeren Fahrzeugen zu bestehen.“