Schwarzenbek. Für Energie hat die Stadt 2022 viel weniger ausgegeben als veranschlagt. Nun steht unterm Strich ein stattliches Plus in den Büchern.
Sie hatten Schlimmes befürchtet und vorsichtig kalkuliert. Doch statt eines Minus‘ können die Mitarbeiter des Fachbereichs Finanzmanagement das Haushaltsjahr 2022 mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 515.640,50 Euro abschließen. Unterm Strich stehen 6,9 Millionen Euro mehr in den Büchern als erwartet. „Das liegt allerdings daran, dass wir das Jahr sehr vorsichtig geplant und mit einem schlechteren Ergebnis gerechnet haben“, sagt Katharina Groth, die den Fachbereich kommissarisch leitet. Aufgrund der nicht vorhersehbaren Entwicklung von Strom- und Gaspreisen sei hier zuvor mehr Budget eingeplant worden, das letztlich nicht abgerufen werden musste.
In sämtlichen Ertragsbereichen hat die Stadt außerdem mehr Geld einnehmen können, als es vorgesehen war. Insbesondere über die Gewerbesteuer seien die Erträge deutlich höher ausgefallen als ursprünglich eingeplant. Bei den Steuern und sonstigen Abgaben, die Schwarzenbek eingenommen hat, konnte im Vergleich zur ursprünglichen Planung ein Plus von 4,1 Millionen Euro generiert werden. „Die Gewerbesteuer ist eine sehr dynamische Steuer, bei der jährliche Unterschiede nicht unüblich sind“, sagt Katharina Groth. Daher sei es ratsam, vorsichtig zu planen.
Haushaltsjahr 2022 mit Überschuss – Budget wird ins Folgejahr verschoben
Die Finanzrechnung 2022 weist zum Abschlussstichtag liquide Mittel in Höhe von 2.387.403,50 aus. „Das ist das Geld, das wir auf dem Konto haben und über das die Stadt frei verfügen kann“, erklärt die Fachbereichsleiterin.
Investive und konsumtive Auszahlungsermächtigungen von 5,8 Millionen Euro wurden aus dem Haushaltsjahr 2022 nach 2023 verschoben. Dies kann jedoch ganz banale Gründe haben: „Wenn ein Vorhaben in 2022 geplant war, dieses aber nicht umgesetzt werden konnte, wird das Budget hierfür übertragen“, sagt Katharina Groth. Dies passiere zum Beispiel, wenn es nicht möglich sei, einen Termin bei einer Facharbeitsfirma zu erhalten.
Weitere Einsparungen bis 2025 geplant
Noch ist der Jahresabschluss für das Haushaltsjahr 2022 nicht verabschiedet. Dieser muss noch zuvor den Rechnungsprüfungsausschuss durchlaufen.
Während der Haushaltsplanungen im vergangenen Jahr hat die Verwaltung das Ziel gesetzt, über die Jahre 2023, 2024 und 2025 insgesamt 3,5 Millionen Euro im Haushalt einzusparen. Dabei soll in den Jahren 2023 und 2024 jeweils eine Million Euro weniger ausgegeben werden, während im Jahr 2025 die Ausgaben sogar um 1,5 Millionen Euro gesenkt werden sollen. Dabei, so erklärt es Katharina Groth, habe man keine konkreten Einsparbeträge für die einzelnen Bereiche angegeben.
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Stattdessen wurden kurz-, mittel- und langfristige Schritte genannt, mit denen sich Geld einsparen ließe. „Als kurzfristiges Sparpotenzial haben wir beispielsweise die Verwendung von Energiesparlampen“, sagt Groth. Längerfristig könnten zum Beispiel die Stromverträge der Stadt optimiert werden, denn: „Wir versuchen natürlich, nicht nur kurzfristig für das jeweilige Jahr Geld einzusparen, sondern auch Vorgaben mit einer langen Wirkung umzusetzen“, so Groth.
Im Haushaltsplan für das Jahr 2023 hat die Stadt Einnahmen von etwa 41 Millionen Euro eingeplant. Die voraussichtlichen Ausgaben belaufen sich auf mehr als 45 Millionen Euro. Allerdings sind in den letzten Jahren die Einnahmen durch die Gewerbesteuer immer deutlich höher ausgefallen als in der Planung veranschlagt.