Wentorf. Trotz aller Hindernisse bringen die Laien-Schauspieler ihr Stück Anfang Dezember auf die Bühne. Kartenvorverkauf ab vier Wochen zuvor.

Proben mit Hindernissen: Nach den Weihnachtsferien sollten sie endlich losgehen, die Proben für das neue Weihnachtsstück der Wentorfer Bühne „Wilma Wolles Weihnachtsladen“. Genauer gesagt, war es doch bereits das Stück aus dem Vorjahr. Denn nach der Pandemie ohne Proben und Aufführungen stand die Laienspielgruppe im Herbst 2022 plötzlich mitten in den Proben zum Weihnachtsstück ohne Probenraum da – weil die Aula der Gemeinschaftsschule saniert werden musste. „Das war im Oktober 2022 und wir haben entschieden, das Weihnachtsstück ein Jahr zu verschieben“, erklärt Wolfgang Snijders, Vorsitzender der Bürgerbühne.

Fast wäre jetzt auch noch der Probenstart missglückt, denn auf die Schauspielerin für die „Zaubermaus“ warteten die anderen Darsteller vergeblich. Dabei ist gerade die kleine Zaubermaus in dem Stück die Retterin aus der Not. Wolfgang Snijders, Darsteller des Herrn Grässlich, rief sie an. Die 13-Jährige eröffnete ihm knallhart, dass sie an der Rolle nicht mehr interessiert sei. „Mit 13 Jahren können sich die Interessen ganz schnell mal verändern“, weiß Snijders. Trotz der Grundvorbereitung aus dem vergangenen Jahr drohte die Aufführung zu scheitern.

Reneé Behrend (von links) als Tanzpuppe Belinda, „Zaubermaus“ Lia Dos Santos und ihre Mutter Susann Dos Santos, die bei der Textprobe, für einen erkrankten Schauspieler den Trommler Ringo Tamtam mimt.
Reneé Behrend (von links) als Tanzpuppe Belinda, „Zaubermaus“ Lia Dos Santos und ihre Mutter Susann Dos Santos, die bei der Textprobe, für einen erkrankten Schauspieler den Trommler Ringo Tamtam mimt. © Stephanie Rutke | Stephanie Rutke

Facebook-Aufruf rettet Weihnachtsmärchen der Wentorfer Bühne

Seine Frau, Regisseurin Daniela Snijders, hatte die rettende Idee, einen Aufruf auf Facebook zu starten: „Zaubermaus gesucht“. Mit Erfolg – Innerhalb von fünf Stunden waren mit der zehnjährigen Lia Dos Santos eine würdige Ersatzschauspielerin und dazu noch fünf weitere Interessentinnen gefunden. Jetzt gibt es sogar noch eine Warteliste. „Wunderbar, dass wir jetzt sogar noch interessierten Nachwuchs haben“, sagt Wolfgang Snijders zufrieden.

Wie wichtig die Zaubermaus für das Stück ist, zeigt der Inhalt: In Wilma Wolles Weihnachtsladen ist der vorweihnachtliche Friede gestört. Herr Grässlich, der neue Hausbesitzer, und sein Sekretär Schleimi wollen aus dem verträumten, altmodischen Spielzeugladen eine lukrative Spielhalle machen. Der liebenswürdigen Wilma Wolle kündigt er. Damit sie bis Heiligabend ihre Mietrückstände ausgleichen kann, muss sie die Spielzeuge verkaufen, den Nussknacker Knackebacke, die reizende Tanzpuppe Belinda, den kuscheligen Bär Brummel und Trommler Ringo Tamtam mit dem irren Sound.

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Tatsächlich wünschen die Mädchen Emma und Larissa sie sich vom Weihnachtsmann. Grässlich und Schleimi sind davon allerdings nicht begeistert – wollen sie Wilma Wolle doch nur loswerden. Deswegen sabotieren die beiden Gestalten nachts die Spielzeuge: Knackebacke ziehen sie den Knackzahn, Belinda schütten sie Sand ins Tanzgetriebe, Brummel tauschen sie die Stimme gegen einen Flötenton aus und Ringo Tamtam drücken sie die Arme so auseinander, dass er seine Trommel nicht mehr trifft. Grässlich und Schleimi setzen darauf, dass das Spielzeug so unverkäuflich wird. Doch dank der kleinen Zaubermaus kommt alles doch ganz anders.

Premiere ist am Freitag, 1. Dezember, um 16 Uhr. Für Sonnabend, 2. Dezember, und Sonntag, 3. Dezember, sind jeweils zwei Aufführungen um 14.30 und 17 Uhr vorgesehen. Die Eintrittskarten für jeweils 5 Euro gibt es ab Anfang November auf der Homepage https://wentorfer-buehne.de/ sowie in Mein Bioladen (Hauptstraße 4) in Wentorf.