Über eine App hat Silvia Goeritz verfolgt, wann das Naturphänomen auch bei uns zu sehen ist. Am frühen Montag war es dann soweit.

Polarlichter faszinieren Silvia Goeritz, seitdem die Geesthachterin das Naturphänomen erstmals während einer Huskytour im finnischen Lappland sehen und fotografieren konnte. Seitdem war die Bewohnerin der Hafencity darauf aus, ein Nordlicht auch in unseren Gefilden einzufangen – was unter bestimmten Voraussetzungen möglich ist. Am frühen Montagmorgen ist es der ambitionierten Hobbyfotografin, die meist Tiere ablichtet, gelungen.

Gegen 1.30 Uhr stand sie auf einem Feld im benachbarten Wiershop mit ihrer Kamera. „Hier gibt es eine freie Fläche mit Nordausrichtung, in der man auch die flach leuchtenden Lichter sehen kann“, erklärte sie. Das Foto nahm sie mit einer Nikon Z6 und einem lichtstarken 20-Millimeter-Objektiv von einem Stativ aus auf. Fünf Sekunden belichtete sie das Motiv mit einer Blende f 1.8 und ISO 5600. Den Weißabgleich stellte sie auf 3500 Kelvin ein.

Naturphänomen: Polarlichter waren in Geesthacht zu sehen

Polarlichter verbindet man zwar nur mit einem Besuch am Polarkreis. Zwischen dem 60. und dem 70. Breitengrad sind sie am besten zu beobachten, doch selten auch in Deutschland. Wann das möglich ist, verfolgt Siliva Goeritz über die App „Nordlichtmelder“. In der Nacht zum Montag war die Gelegenheit günstig. Von ihrem Balkon in der Hafencity aus, sah sie indes mit dem bloßen Auge nur einen verdächtigen grauen Schleier. „Ein Blick durch die Kamera hat mir sofort ein grünes Leuchten gezeigt. Da bin ich sofort ins Auto gesprungen und nach Wiershop gefahren“, berichtet Goeritz.

Hobby-Fotografin Silvia Goeritz aus Geesthacht hat bei Wiershop Polarlichter fotografiert.
Hobby-Fotografin Silvia Goeritz aus Geesthacht hat bei Wiershop Polarlichter fotografiert. © Silvia Goeritz | Silvia Goeritz

Polarlichter entstehen, wenn nach Sonnenstürmen Materie auf das irdische Magnetfeld trifft. Die bis zu 800 Kilometer pro Sekunde schnellen Materieteilchen werden dann zu den Polen hin abgelenkt. Dort dringen sie in die Erdatmosphäre ein und erzeugen ab einer Höhe von 1000 Kilometern bis hinunter zu 70 Kilometern Licht, hauptsächlich in den Farben Rot und Grün. In Höhen von 150 bis 300 Kilometern wird der Stickstoff in der Atmosphäre zum roten Leuchten angeregt. Die grüne Farbe wiederum kommt vom Sauerstoff und einer Höhe um 120 bis 180 Kilometern.

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„In der Nacht auf Mittwoch, 27. September, könnte es bei wolkenfreiem Himmel noch einmal möglich sein“, sagt Silvia Goeritz nach einem Blick auf ihre App und ohne Gewähr.