Ratzeburg/Sandesneben. Jan-Marcus Rossa fordert Schwarz-Grün auf, das Nein zur Unterstützung der „Land-Grazien“ aufzugeben und macht einen Vorschlag.

Die FDP im Kreis Herzogtum Lauenburg widerspricht Vorwürfen, ihre Kreistagsfraktion habe gemeinsam mit der schwarz-grünen Mehrheit eine weitere Förderung der „Land-Grazien“ verhindert. Die Liberalen sehen sich zu Unrecht in der Kritik von SPD und Linken: Die FDP trage keine Mitverantwortung dafür, dass die Unterstützung der mobilen Frauenberatung des in Sandesneben ansässigen Vereins „Frauen helfen Frauen“ kommendes Jahr nicht fortgesetzt werden soll.

„Land-Grazien“ wollen mobile Frauenberatung fortsetzen

CDU und Grüne haben in den Haushaltsberatungen des zuständigen Sozialausschusses nach der Anschubfinanzierung von 40.000 Euro gegen eine weitere Förderung gestimmt. Allein auf das Frauenhaus Schwarzenbek und stationäre Beratungsangebote zu setzen, reiche nicht, kritisiert neben anderen die SPD: Vorhandene Angebote seien in Teilen schon stark überlastet, zudem für manche Frauen kaum erreichbar.

SPD kritisiert: Stationäre Angebote sind stark überlastet

Das Angebot mobiler Beratung auf dem flachen Land in einem umgebauten Kleinbus wird von Frauen im Herzogtum bereits gut angenommen. Die FDP stehe weiter zu dem Angebot, habe sich im Fachausschuss dennoch enthalten, aber nicht gegen das Projekt Land-Grazien gestimmt, sagt der FDP-Kreisvorsitzende und ehemalige Landtagsabgeordnete Jan-Marcus Rossa.

„Wir sehen die mobile Beratung als Ergänzung zu den stationären Angeboten“, sagt er weiter. „Wir befürworten daher eine Verstetigung als Fortsetzung der im letzten Jahr beschlossenen und damals auf ein Jahr begrenzten Anschubfinanzierung.“

Kiel plant Stärkung von Prävention und Ursachenbekämpfung

Jedoch wolle man Bestrebungen des Landes nicht vorgreifen, das Hilfesystem strukturell und finanziell auszubauen. Ein weiterer Schwerpunkt solle in Präventionsarbeit und Ursachenbekämpfung liegen, so Rossa.

Daher habe die FDP beantragt, die Mittel für die „Land-Grazien“ zunächst mit einem Sperrvermerk zu versehen. Die Mehrheit sollte sich bis zur Kreistagssitzung am 8. Dezember einigen: „Unser Vorschlag liegt auf dem Tisch. CDU und Grüne sollten sich dem anschließen.“