Schnakenbek. Die närrische Zeit beginnt fünf Tage früher als der traditionelle Karneval am Rhein. Aber das ist nicht der einzige Unterschied.

Die Jecken des Schnakenbeker Carnevalsvereins sind ihrer Zeit weit voraus: Während woanders am 11. 11., 11.11 Uhr, die Karnevalssaison eingeläutet wird, beginnt die fünfte Jahreszeit in Schnakenbek fünf Tage früher. Die närrische Zeit wird am Sonntag, 6. November, ausgerufen. An diesem Tag steht mit der Bürgermeisterwahl nicht nur in Lauenburg ein „Machtwechsel“ an. Schnakenbek wird von da an durch ein neues Prinzenpaar regiert.

Die weiteren Rituale kennen die wahren Karnevalisten des Nordens auswendig: Nachdem der bunte Umzug um 10.30 Uhr am Gemeindehaus gestartet und dort wieder angekommen ist, versuchen die wackeren Schützen des 11. Regiments, Punkt 11.11 Uhr die hölzerne Ertheneburg zu stürmen und dem Schnakenbeker Bürgermeister Christian Pehmöller den Schlüssel zu entreißen. Der wehrt sich mit Kamellen, die er mit Schmackes auf die Angreifer wirft. Doch wer sich auskennt, wird es wissen: Der Bürgermeister hat keine Chance. Diese Tradition ist übrigens nicht aus den Karnevalshochburgen am Rhein überliefert. Die Schlacht um die Ertheneburg gab es 1106 tatsächlich an der Elbe bei Schnakenbek.

Karneval in Schnakenbek: Erste Sitzung ist für den 28. Januar in Lauenburg geplant

Am Rande des Getümmels beginnt der Verkauf der Karten für die Veranstaltungen der diesjährigen Saison: Die erste Karnevalssitzung am Sonnabend, 28. Januar, beginnt um 20.11 Uhr in der Lauenburger Heinrich-Osterwold-Halle (Elbstraße 145a). Einen Tag später sind dort ab 15 Uhr die Senioren zur Karnevalssitzung eingeladen. Am Sonnabend, 4. Februar, 20.11 Uhr, steigt die zweite Sitzung der Jecken.

An allen Terminen gibt es Darbietungen der Funkenmariechen, Büttenreden und die legendären Auftritte des Männerballetts. Wer an allen Tagen keine Zeit hat, sollte sich Freitag, 27. Januar, vormerken. An diesem Tag beginnt um 19 Uhr in der Heinrich-Osterwold-Halle die Generalprobe für die Karnevalssitzungen. Allerdings sollten die Besucher dann die Daumen drücken, dass dabei möglichst viel schief geht. Pech und Pannen sind schließlich ein gutes Omen für die Premiere.

Karneval in Schnakenbek: Umzug mit geschmückten Wagen Mitte Februar

Der traditionelle Umzug des Schnakenbeker Carnevalsvereins ist für Sonntag, 12. Februar, vorgesehen. Der Zug der geschmückten Wagen führt dann traditionsgemäß durchs ganze Dorf. Die Zeit der Jecken endet in Schnakenbek am Dienstag, 27. Februar. Unter Jammern und Wehklagen wird dann der Hoppeditz verbrannt. Diese Tradition haben die Jecken des Nordens dann doch von den Rheinländern übernommen. Doch keine Angst: Die lebensgroße Puppe wird mit Beginn der neuen Karnevalssaison wieder quicklebendig sein.

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