Ahrensburg. Stormarner Pendler genießen die Entspannung beim Bahnfahren, verzichten aber auch der Umwelt zu Liebe aufs Auto.
Abgase verpesten die Umwelt, Baustellen führen zu Zeitverlust, Reparaturen und Kraftstoff bringen hohe Kosten mit sich. Für viele Pendler hat das Auto kein gutes Image. Sie setzen lieber auf die Bahn um von A nach B zu kommen. Sie fahren mit dem Zug von ihrem Wohnort zur Arbeit und zurück.
Ein wichtiger Halt ist für sie der Bahnhof Ahrensburg-Gartenholz. Von hier gelangt man gut in die Hamburger Innenstadt, aber auch in Richtung Bad Oldesloe. Außerdem liegt das Ahrensburger Gewerbegebiet in unmittelbarer Nähe.
Berufspendler: Vieles spricht für die Bahn statt für das Auto
Das findet Guido Diehl besonders praktisch. Er arbeitet hier bei der Basler AG. Diehl wohnt in Hamburg und fährt täglich mit der Bahn nach Stormarn zur Arbeit. „Es ist zeitsparend, gut für die Umwelt und kostengünstig“, sagt der Wirtschaftsingenieur. Aus diesen Gründen fährt er schon lange mit der Bahn zur Arbeit.
Auch Marvin Lindenberg sieht die Situation pragmatisch. „Ich wohne direkt neben der Bahn. Da lohnt sich die Fahrt einfach“, sagt der 28-jährige. Der Softwareentwickler nutzt den Regionalverkehr, um von seinem Wohnort Bad Oldesloe nach Ahrensburg zu gelangen.
Bahnausfälle kosten Pendler viele Nerven
Viele Pendler schätzen an der Bahn, dass man die Fahrtzeit für sich nutzen kann. Man muss nicht die ganze Zeit konzentriert bleiben, sondern kann auf dem Rückweg vom Job schon einmal entspannen. Das findet auch Gerlinde Jahnke. Die Stormarnerin macht sich zum Arbeiten auf den Weg in eine Hamburger Behörde. „Ich empfinde es als angenehm, während der Fahrt zu lesen oder morgens nochmal die Augen zu schließen“, sagt die 54-jährige.
Ein wichtiger Grund für die Zugreise ist auch das Thema Nachhaltigkeit. Den Pendlern liegt die Umwelt am Herzen, deshalb steigen einige von ihnen bewusst vom Auto auf die Bahn um. So auch Sarah Burmeister. Die Logistikerin lebt in Hamburg und pendelt zur Arbeit nach Ahrensburg.
"Lebensstil im Ganzen überdacht"
Seit rund einem Jahr nimmt die 30-jährige nicht mehr den Weg mit dem Auto auf sich, sondern setzt sich in die Bahn. „Ich habe meinen Lebensstil im Ganzen überdacht“, sagt sie und fügt an: „Da ist die Fortbewegung ein wichtiger Punkt“. Burmeister wohnt mit ihrem Lebensgefährten zusammen. Vor einiger Zeit noch besaßen beide jeweils ein Auto. Doch die 30-jährige wollte das reduzieren.
Heute teilen sie sich einen Pkw. Auch im Freundeskreis der Hamburgerin besitzen viele schon gar kein Auto mehr und sind ganz auf Bahn und Fahrrad umgestiegen. In der Stadt sei es schlichtweg anstrengend, mit dem Auto zu fahren. Die vielen Baustellen führten zu Staus und es gebe kaum Parkmöglichkeiten.
Bei Guido Diehl sieht es da anders aus. Seine Arbeitskollegen aus der Ahrensburger Umgebung fahren größten teils mit dem Auto. Denn die Bahn hat natürlich auch Nachteile. Wenn es etwa zu Ausfällen und Verspätungen kommt, geht das den Pendlern auf die Nerven.
„Ich würde mir wünschen, dass die Bahn zuverlässiger wird“, sagt Gerlinde Jahnke. Andere Fahrgäste sind insgesamt schon zufrieden und erleben nur selten Komplikationen. „Wenn es dann aber mal zu einem Ausfall kommt, wird es eng, man kann schlecht ausweichen“, sagt Marvin Lindenberg. Es gebe nämlich nur sehr selten einen funktionierenden Schienenersatzverkehr.