Buchholz. Amateure, Profis und Nachwuchsfahrer treten in insgesamt acht Rennen an. Tausende Fans erwartet. Was drumherum geplant ist.
Himmelfahrt in Buchholz ist alle Jahre wieder auch ein Volksfest. „Mitfahren, mitfeiern oder anfeuern – und das alles bei Food, Fun und coolen Gästen“, lautet die Ankündigung für den 32. Großen Preis von Buchholz. Ausgetragen wird der lange Radsporttag – kombiniert mit allerlei Angeboten für Kinder und Familien – an diesem Donnerstag, 9. Mai, in der Innenstadt von Buchholz in der Nordheide.
Großer Preis von Buchholz: viele Aktionsflächen rund um das Thema Rad
Start und Ziel befinden sich auf der Bremer Straße. Entlang der Zielgeraden wird es mehrere Aktionsflächen rund um das Thema Radsport und Radfahren geben. Interessierte können sich informieren und auch gleich ausprobieren. Natürlich informiert Blau-Weiss Buchholz, dessen Trainingszentrum im ehemaligen Plaza-Baumarkt nur einen Steinwurf von der Rennstrecke entfernt liegt, über weitere Sportangebote.
Das Gleiche gilt für die nächste Großveranstaltung, den Buchholzer Stadtlauf am Sonntag, 16. Juni. Für das leibliche Wohl ist ohnehin gesorgt. Einer der „coolen Gäste“ hat einen bekannten Namen. Doch nicht Armin Rohde, einer der prominentesten deutschen Schauspieler, kommt in die Nordheide, nein, es handelt sich um seinen jüngeren Bruder. Uwe Rohde ist ebenfalls Schauspieler.
Schauspieler wie Bruder Armin Rohde: Uwe Rohde ist am Donnerstag zu Gast
Gleichzeitig ist er auch Sänger und engagiert sich im Bund Deutscher Radfahrer (BDR). In seiner Funktion als BDR-Vizepräsident für Marketing und Kommunikation ist Uwe Rohde zu Gast bei Blau-Weiss Buchholz. „Er will ein Bild von einer Vorzeige-Veranstaltung machen“, sagt Renndirektor Uwe Varenkamp.
Der umtriebige Hauptorganisator hat wieder kräftig die Werbetrommel gerührt und ein illustres Teilnehmerfeld zusammengestellt. Insgesamt acht Rennen – von den jüngsten Schülerinnen und Schülern der Altersklasse U11, über mehreren Hobby- und Amateur-Rennen, bis zum krönenden Abschluss, dem Eliterennen mit mehr als 100 Profifahrern – werden mehrere tausend Zuschauerinnen und Zuschauer entlang der 2,8 Kilometer langen Strecke beobachten können. Radsport-Action herrscht von 9 Uhr bis kurz vor 17 Uhr. Bis Dienstagmorgen hatten sich 420 Teilnehmer angemeldet.
Premiere: Aus Polen kommt eine große Mannschaft mit 25 Jugendlichen
Besonderheit in diesem Jahr: Erstmals tritt eine große Mannschaft aus Polen mit 25 jugendlichen Sportlerinnen und Sportlern beim Großen Preis an. In den vergangenen Jahren waren Einzelstarter dabei, aber noch nie so viele. „Der Kontakt ist über einen befreundeten Radsportler aus Bendestorf entstanden. Uns ist es ein Anliegen, die deutsch-polnische Freundschaft zu pflegen“, so Uwe Varenkamp. In den Vorjahren hatten vor allem Frauen und weibliche Jugendliche aus dem Nachbarland ihre Klasse auf den Buchholzer Straßen unter Beweis gestellt.
„Sie sind ziemlich schnell und schnappen den einheimischen Fahrerinnen gern die Siege weg“, schmunzelt der Renndirektor, der die Veranstaltung als „das größte Rundstreckenrennen in Norddeutschland mit internationalen Spitzenfahrern“ bezeichnet. Auch die Zuschauermassen, die sich Jahr für Jahr an den Absperrungen tummeln, sprächen für den Stellenwert.
Heute Profi in Thailand: Lokalmatador Lucas Carstensen strebt dritten Sieg an
Die Elite- und Profifahrer haben ab 14.30 Uhr eine anspruchsvolle Aufgabe zu lösen. Vor ihnen liegen 36 Runden über insgesamt 101 Kilometer und 1115 Höhenmeter. Im Grunde gibt es nur vier Kurven: Vom Start auf der Bremer Straße geht es auf dem Linkskurs zunächst auf die Königsberger Straße, dann auf die Parkstraße, danach auf den Steinbecker Mühlenweg und nach der letzten Linkskurve schließlich die achtprozentige Steigung die Bremer Straße hinauf zu Start und Ziel. An der Steigung sind die Fahrer naturgemäß am langsamsten und können am besten beobachtet werden.
Im Vorjahr gewann Roy Eefting (Maloja Pushbikers) den 31. Großen Preis von Buchholz. In einem mitreißenden Zielsprint setzt sich der Niederländer vor Topfavorit Marcel Meisen (Stevens Racing-Team) durch. Rang drei ging an Patrick Reißig, ein Teamkamerad des Siegers. In diesem Jahr richten sich alle Augen auf Lucas Carstensen.
Lucas Carstensen: Allererstes Rennen war 2007 der Kleine Preis von Buchholz
Der aus Harburg stammende Profi ist einer von mehreren Fahrern, die sich zweimal in die Siegerliste eintragen konnten. Nach 2017 und 2022 strebt der 29-Jährige, der mittlerweile in Thailand wohnt, als erster Fahrer seinen dritten Buchholz-Sieg an. „Lucas wird es allerdings schwer haben, weil er diesmal ohne Unterstützung seiner Mannschaft kommt“, mutmaßt Uwe Varenkamp.
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Carstensen ist ein Kind der Region. „Mein allererstes Radrennen war ein Fette-Reifen-Rennen beim Kleinen Preis von Buchholz 2007“, erinnert er sich. Damit ist der 29-Jährige seit mehr als 16 Jahren Radsportler, hat Rennen in 40 Ländern rund um den Globus bestritten und blickt auf 60 Siege in Elitefeldern zurück.
2024 hat der Mann, der fünf Jahre beim deutschen Team Bike Aid unter Vertrag stand und nun in der zweiten Saison für das Roojai Insurance Team fährt, schon zwei Rennen des Radsport-Weltverbandes UCI gewonnen. In diesen Tagen ist Lucas Carstensen auf Heimaturlaub in Deutschland, der Himmelfahrt-Termin in Buchholz passt daher gut.
Den kompletten Zeitplan und viele weitere Informationen gibt es im Internet unter www.radsport-buchholz.de/grosser-preis.