Buchholz. Internationale Spitzenfahrer kämpfen Himmelfahrt um den Sieg in der Eliteklasse. Auch der deutsche Meister 2020 rollt durch die Nordheide.

Der erste Startschuss für den 31. Großen Preis von Buchholz fällt am Donnerstag (Himmelfahrtstag) bereits um 9 Uhr. Dann treten als Erste die U19-Junioren in die Pedalen zu ihrem Rennen über 18 Runden des Radsportklassikers in der Nordheide an.

„Leider kann unser erfolgreiches Quartett aus Linus Reinhold, Julian Landwehr, Noah Muth und Alban Legeaie, das in der Niedersachsenauswahl und in der Bundesliga so gut harmoniert, nicht geschlossen an den Start gehen. Alban muss ein Etappenrennen in Belgien bestreiten“, bedauert Organisator Uwe Varenkamp von Blau-Weiss Buchholz. „Aber die drei verbliebenen Fahrer werden sich so gut wie möglich die Bälle zuschieben, um gemeinsam möglichst gute Platzierungen zu erreichen“, sagt Varenkamp. Er ist sich sicher, dass gleich das erste Rennen des Tages die Zuschauerinnen und Zuschauer in den Bann ziehen wird.

2,8-Kilometer-Rundkurs mit kräfteraubendem Anstieg auf der Bremer Straße

Sportlicher Höhepunkt ist um 14.30 Uhr das Rennen der Elite-Amateure. Gefahren werden am Himmelfahrtstag alle 15 Rennen auf einem 2,8 Kilometer langen Rundkurs mit einem kräfteraubenden Anstieg auf der Bremer Straße. „Die auswärtigen Fahrer sind immer wieder total überrascht von dem großen Höhenunterschied und den vielen kleinen Steigungen bis zu acht Prozent“, sagt der Organisator des Rennens. Die Strecke führt vom Start in der Bremer Straße über die Königsberger Straße, Parkstraße, den Steinbecker Mühlenweg und zurück auf die Bremer Straße.

Organisator Uwe Varenkamp gratuliert Jasper Schröder im Oktober 2021 auf dem Trelder Berg zum Gewinn der U19-Weltmeisterschaft im Bahnfahren.
Organisator Uwe Varenkamp gratuliert Jasper Schröder im Oktober 2021 auf dem Trelder Berg zum Gewinn der U19-Weltmeisterschaft im Bahnfahren. © Unbekannt | Blau-Weiss Buchholz

Start und Ziel sind wie immer im Bereich zwischen Flurweg und Königsberger Straße angesiedelt. Mit dem Sportereignis einher gehen zahlreiche Straßensperren. So die Bremer Straße und Königsberger am Renntag von 6 bis 19 Uhr und die Strecke Parkstraße/Steinbecker Mühlenweg von 7 bis 18 Uhr teils vollständig für den Autoverkehr gesperrt. Parkbuchten und Gehwege bleiben frei. Dabei gilt der Grundsatz: Sperrungen werden so spät wie möglich umgesetzt und so früh wie möglich wieder aufgehoben. Umleitungen sind ausgeschildert.

1989 hieß der erste Sieger Jürgen Rodenbeck vom RSC Wunstorf

Der Große Preis von Buchholz hat eine lange Tradition. 1989 hieß der erste Sieger Jürgen Rodenbeck vom RSC Wunstorf. Es folgten international bekannte Größen wie Erik Zabel, Rolf Aldag, Steffen Wesemann und Jens Heppner. „Der Große Preis von Buchholz ist nach den Hamburg Cyclassics die größte Radsportveranstaltung in Norddeutschland. Uns liegen mehr als 380 Meldungen vor“, sagt Uwe Varenkamp nicht ohne Stolz.

Auch in diesem Jahre präsentiert Blau-Weiss als Veranstalter ein äußerst attraktive Fahrerfeld. Unter anderen ist der deutsche Straßenmeister der Profis von 2020, Marcel Meisen, am Start. Der ursprüngliche Cyclocrosser fährt seit 2008 auch auf der Straße und wurde 2020 auf dem Sachsenring überraschend deutscher Straßenmeister. Damals verwies er den großen Favoriten und mehrmaligen deutschen Meister Pascal Ackermann im Schlussspurt auf Platz zwei.

Marcel Meisen, deutscher Straßenmeister von 2020, fährt in Buchholz

Damit ist Meisen der erste Fahrer seit Reimund Dietzen im Jahr 1984, der im selben Jahr deutscher Cross- und Straßenmeister wurde. Im Winterhalbjahr ist er stets mit Weltstars wie Wout van Aert und Mathieu van der Poel international unterwegs. Mit Nicolas Heinrich reist starke Konkurrenz aus dem Hagener Radsportteam rad-net Oßwald an. Der amtierender Europameister der Einer-Verfolgung von München 2022 trifft unter anderen auf den jungen Jasper Schröder aus Rotenburg/Wümme, der sich als Vize-Weltmeister der U19 jetzt in der Elite vorn positionieren möchte. Jasper Schröder ist in Buchholz bestens bekannt, nach dem Gewinn seines Weltmeistertitels war er bereits beim Rennen „Rund um den Trelder Berg“ gestartet.

Vorjahressieger Lucas Carstensen muss in diesem Jahr passen, hat den Veranstaltern aber herzliche Grüße übersendet. Er startet derzeit bei Rennen in Thailand und bedauert sehr, dass er in diesem Jahr nicht die Chance hat, um seinen insgesamt dritten Sieg beim Großen Preis von Buchholz zu sprinten und sich damit in der ewigen Bestenliste ganz vorn zu platzieren.

Vorjahressieger Lucas Carstensen fährt diesmal in Thailand und muss verzichten

Die Farben vom Gastgeber Blau-Weiss vertreten im Eliterennen Mohsen Alavi Ramezani, Konrad Fenderich und Julian Weber. Der Ausrichterverein ist beim Großen Preis besonders bei den Schülern und Jugendlichen stark vertreten. Jeweils als Niedersachsenmeister und -meisterin sind bei den Jungen U11 Hannes Schur und den Mädchen U15 Johanna Röhrig am Start.

Mohsen Ramezani (vorn) und Julian Weber (dahinter) von Blau-Weiss Buchholz gehen als Lokalmatadoren an den Start.
Mohsen Ramezani (vorn) und Julian Weber (dahinter) von Blau-Weiss Buchholz gehen als Lokalmatadoren an den Start. © Unbekannt | Blau-Weiss Buchholz

Auch in diesem Jahr hält Blau-Weiss Buchholz an der Traditionsstrecke fest, für die in der Vergangenheit selbst Tour-de-France-Profis nur lobende Worte fanden. Der bewährte Parcours mit nur vier ernstzunehmenden Kurven beginnt gefühlt bergan nach links in die Königsberger Straße. Obwohl es so aussieht, rollt es nicht von selbst, bis es links abwärts in die lange Abfahrt die Parkstraße hinunter geht.

In diesem Bereich verjüngt und verbreitert sich die Strecke mehrfach und führt fast geradeaus und deutlich bergab, bis sie schließlich unten nach links in den Steinbecker Mühlenweg abbiegt.

Elitefahrer müssen insgesamt 36 Runden und 101 Streckenkilometern absolvieren

Auf dieser längeren Flachpassage gilt es für die Fahrer, Kraft zu tanken für die Auffahrt in die Bremer Straße. In den langen Anstieg geht es auf der Außenbahn vom Steinbecker Mühlenweg. Dadurch bleibt wenig Schwung für den Zielanstieg mit bis zu acht Prozent Steigung. Dort befindet sich der optimale Standort für das Publikum, um in Fangruppen jeden Pedaleur genau unter die Lupe zu nehmen, denn verstecken kann sich hier keiner.

Nach dem Scheitelpunkt verläuft die Strecke breitgefächert geradeaus in Richtung Ziellinie – bis in die nächste Runde. Im Eliterennen können die Fahrer auf insgesamt 36 Runden und 101 Streckenkilometern angefeuert werden. Entlang der Strecke erwarten die Radsportfans eine Hüpfburg für Kinder und zahlreiche Gelegenheiten, Speisen und Getränke zu sich zu nehmen.