Landkreis Harburg. Frühling, Sonne, ab aufs Wasser: Bastian Grimm vergisst trotz WM-Start seine Wurzeln nicht. Hier lernte der Profi rund um Winsen paddeln.
- Aus Winsen zog Bastian Grimm vor Jahren aus, um im Stand-up-Paddling die Sportwelt zu erobern
- Bis in die deutsche Spitze, zur Teilnahme an Weltmeisterschaften und Weltcups hat er es schon geschafft
- Für das Hamburger Abendblatt gibt der 25-Jährige nun Tipps für gute SUP-Reviere im Süden von Hamburg
Er stammt aus Winsen, ist 25 Jahre alt und konnte sein Hobby zum Beruf machen. Als Profisportler im Stand-up-Paddling ist Bastian Grimm die meiste Zeit des Jahres rund um den Globus unterwegs. Der Allrounder mit einer Passion für längere Strecken und für das Paddeln im offenen Meer gehört zur deutschen Nationalmannschaft. Im vergangenen Jahr startete er unter anderem bei Weltmeisterschaften in Frankreich und Thailand und nahm an diversen Weltcup-Regatten teil.
Mit Stand-up-Paddling angefangen hat er auf Entwässerungsgräben in der Elbmarsch. Diese Wurzeln hat „Basti“ nicht vergessen. In den Wintermonaten verbringt er viel Zeit bei der Familie im Landkreis Harburg. Und natürlich kennt er die besten SUP-Reviere im Hamburger Süden. Das Hamburger Abendblatt hat den aufstrebenden Sportler gefragt, welche Hotspots auf Flüssen und Seen er empfiehlt. Erst recht im Frühjahr, wenn mit den Luft- langsam auch die Wassertemperaturen steigen. So lauten die Tipps von Bastian Grimm:
1. und 2. Tipp: Reihersee und Barumer See (Landkreis Lüneburg)
Genau betrachtet, bilden der Barumer See, der Reihersee und die Neetze ein zusammenhängendes Gewässersystem. Weil die beiden Seen ein wenig auseinander liegen und durch das Flüsschen Neetze verbunden werden, setzt Bastian Grimm sie separat, aber doch gemeinsam auf Position eins und zwei seiner persönlichen Favoriten.
Mit dem Board ist der Einstieg über die Badestelle am Nordwestufers des Barumer Sees am einfachsten. Von dort kann man über den Neetze-Zufluss an der Nordseite zum etwa dreieinhalb Kilometer entfernten Reihersee paddeln. Vom Ausgangspunkt in entgegengesetzte Richtung (Nordosten, Richtung Horburg) bietet die Neetze ebenfalls wundervolle Touren durch die Natur des Kreises Lüneburg und später des Kreises Harburg. Gelegentlich lassen sich hier sogar Eisvögel beobachten.
3. Tipp: See im großen Moor (Gemeinde Seevetal)
Der künstlich angelegte See in der Nähe von Hörsten (Gemeinde Seevetal) ist das perfekte Gewässer für den Einstieg. An der Südseite gibt es mehrere Einstiegsstellen – entweder über hölzerne Stege oder seichte Strände. Das Wasser ist klar, es gibt keine Strömung. Auch der Wind ist dank der großen Bäume am Ufer selten ein Problem. „Häufig gehe ich hier trainieren, wenn die Bedingungen auf der Elbe zu wild sind oder ich wirklich flaches Wasser brauche“, sagt Bastian Grimm.
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In den Sommermonaten tummeln sich viele Badegäste am See im großen Moor. In der Mitte hat man aber eigentlich immer freie Fahrt, so seine Erfahrung. Zu bedenken ist, dass es keine Toiletten und keinen Imbiss gibt. Dafür sind Parkplätze vorhanden und das Gewässer liegt so zentral, dass man auch wochentags nach der Arbeit schnell mal paddeln kann.
4. Tipp: Oortkatensee (Hohendeicher See)
Der Oortkatener See liegt vom Landkreis Harburg aus gesehen auf der anderen Elbseite. Mit der Elbfähre Zollenspieker-Hoopte ist er dennoch gut zu erreichen und eine der naheliegendsten Paddel-Destinationen. Der See auf Hamburger Stadtgebiet ist sehr anfängerfreundlich, mit einigen seichten Einstiegen. Dank des ortsansässigen Surf-Shops eine gute Option, wenn noch Paddel-Accessoires fehlen. Im Sommer, besonders an Wochenenden, kann auch der Oortkatener See sehr voll werden.
„Besonders in Ufernähe solltet Ihr daher auf Schwimmer achten. In der Seemitte ist es wie am See im großen Moor normalerweise leerer“, sagt der Profisportler. Auch seine gute Größe, sehr gute Wasserqualität, viele Parkmöglichkeiten sowie Imbiss und Toiletten sprechen für den „Ottisee“. Die einfache Fährfahrt kostet fünf Euro pro Auto inklusive Fahrer. Für jede weitere Person kommen zwei Euro hinzu. Die Überfahrt nimmt zwar etwas Zeit in Anspruch, ist aber auch immer wieder schön.
5. Tipp: die Elbe (nur für Fortgeschrittene geeignet)
„Die Elbe ist sehr mit Vorsicht zu genießen und sollte nur von fortgeschrittenen Paddlern befahren werden“, lautet der eindringliche Hinweis. Sowohl die Strömung und Schifffahrt als auch plötzliche Wetterumschwünge könnten auf der viel befahrenen Wasserstraße zur Gefahr werden.
Dennoch ist die Elbe gerade wegen dieser besonderen Bedingungen das Haupttrainingsgebiet von Bastian Grimm und darf bei seinen Empfehlungen nicht fehlen. „Es gibt viele schöne Strände zu erkunden und sehr viele Anlegestellen“, schwärmt der 25-Jährige.
Unsere kleine Liste mit SUP-Empfehlungen erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Kennen Sie ein Gewässer in Ihrer Nähe, auf dem Stand-up-Paddeln erlaubt ist und richtig Spaß macht? Dann schicken Sie uns Ihre Empfehlung mit weiteren Angaben per E-Mail an harburg-sport-abendblatt@funkemedien.de. Vielen Dank!