Hittfeld. Die Neuanschaffung bei Edeka Meyer begeistert die Massen im Netz. Auch, weil der Chef bei der Vorführung kein Blatt vor den Mund nimmt.
Lange Schlangen und gestresste Kunden werden bei Edeka Meyer in Hittfeld seit November 2023 immer seltener. Zumindest, wenn es um die Leergutrückgabe geht: Dafür sorgt ein Hightech-Pfandautomat namens Tomra R1, der bereits zwei Monate in der Filiale im Einsatz ist. Supermarkt-Chef Jonas Meyer präsentiert diese Neuerung in einem Video bei YouTube – und das verzeichnet bereits mehr als 400.000 Aufrufe (Stand: 11. Januar 2024).
Hittfelder Leergutautomat als Youtube-Star: Jonas Meyer präsentiert Innovation
In dem kurzen Clip führt Meyer seine Neuanschaffung vor. Dass es sich dabei nicht um ein gewöhnliches Exemplar handelt, wird schnell klar: Denn der Inhaber wirft er nicht etwa Flasche für Flasche in den Automaten, sondern einen ganzen, prallgefüllten Leergutbeutel. Genau darauf ist der Tomra R1 ausgerichtet, veranschaulicht Meyer: Bis zu 100 Plastikflaschen und Dosen lassen sich gleichzeitig einwerfen, dann schließt sich die Klappe.
„Völlig scheißegal!“: Supermarkt-Chef punktet mit seiner Ausdrucksweise
Die Kommentare unter dem Video legen nahe, dass nicht nur die innovative Funktionsweise des Gerätes zu der großen Aufmerksamkeit bei Youtube führt. Auch Jonas Meyers saloppe Art und Sprache begeistern die Zuschauer offensichtlich.
„Wir haben nämlich n ganz geiles neues Teil“ – so startet Meyer das YouTube-Video und deutet auf den Automaten. Zu dessen Kapazität an Leergutbeuteln meint er: „Ob das zwei, drei, vier oder fünf sind – völlig scheißegal!“ Die Reaktionen auf die Wortwahl lesen sich im Netz beispielsweise so: „Schön, dass der Herr einfach frei von der Leber weg redet und das Ganze nicht so präsentiert, als wäre er Dozent an einer Hochschule.“
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So funktioniert der schnelle Pfandautomat
Bedienen könne das Gerät „jeder Hans und Franz“, so Meyer im Video. Im Gespräch mit dem Abendblatt erklärt der Edeka-Chef, was im Inneren des Gerätes passiert: „Flaschen und Dosen werden alle in der Trommel verrührt. Zahlreiche Sensoren können das eingeworfene Leergut dann erfassen und zählen.“ Dabei vergehe meist weniger als eine Minute, dann wird der Bon gedruckt.
Glasflaschen lässt der Mechanismus allerdings nicht zu, da beim Drehvorgang der Trommel Splittergefahr bestehe, so Meyer. Notfalls werden Glasflaschen daher vom Automaten aussortiert und können in eine der zwei klassischen Maschinen gegeben werden.
Innovativer Automat stammt aus Skandinavien – und kostet viel Geld
Alles begann mit der EuroShop-Messe in Düsseldorf, erklärt Meyer. Dort werden Produkte für die Handelsbranche vorgestellt. Auch der norwegische Tomra-Konzern war vertreten und stellte seine neusten Produkte vor. Vor dem Hintergrund eines bevorstehenden Ladenumbaus investierte Meyer. Leicht sei ihm die Entscheidung jedoch nicht gefallen. Ein Grund dafür: die Kosten. Den konkreten Kaufpreis möchte er nicht nennen, stattdessen zieht er den Vergleich zu einem „guten Mittelklassewagen“.
In Deutschland sei das System noch nicht etabliert – anders als in den skandinavischen Ländern. Dort seien Massen-Automaten der Normalzustand. Von dem Kauf erhofft sich Meyer auch ein Alleinstellungsmerkmal und Kundenzuwachs.
„Ich will auch sowas“: Begeisterung im Netz ist groß
Die Resonanz der Hittfelder Kunden sei überwiegend positiv. „Mittlerweile trauen sich junge, aber auch ältere Kunden an das neue System heran.
Im Netz sorgt der Highspeed-Automat für regelrechte Begeisterung. „Darauf mussten wir 20 Jahre warten. Endlich wurden unsere Gebete erhört!“, schreibt ein User etwa im Kommentarbereich unter Meyers Youtube-Video. Ein anderer: „Das ist wirklich ein geiles Gerät, ich will auch sowas in meinem Supermarkt.“
Kunden der Nenndorfer Filiale kommen nicht in den Genuss eines solchen Hightech-Pfandautomaten. Für den zweiten Edeka-Meyer-Standort sei zunächst kein Gerät vorgesehen. „Unsere Neuanschaffung im Hittfelder Markt braucht nun eine Weile Durchlauf.“ Neben den Anschaffungskosten habe das auch bauliche Gründe.