Winsen/Roydorf. Drei Mehrfamilienhäuser werden in Roydorf gebaut. Flüchtlinge sollen einziehen. Nun gab es mehrere Feuer. Wachschutz wird engagiert.
Auf der Baustelle der Stadt am Hagebuttenweg in Roydorf, wo drei Mehrfamilienhäuser in Holzrahmenbauweise entstehen, hat es in den vergangenen Tagen mehrfach gebrannt. Die Feuer sind an verschiedenen Stellen gelegt worden, und zwar zum Teil in geringer Entfernung von den Holzfertigbauteilen. Zu größeren Schäden ist es dabei bislang zum Glück nicht gekommen.
Die Stadt hat als Bauherrin Strafanzeige erstattet und Strafantrag gestellt. Brisant sind die mutmaßlichen Brandstiftungen vor allem deshalb, weil die Holzbauten für Geflüchtete errichtet werden (das Abendblatt berichtete). Zusätzliche Schutz- und Vorsorgemaßnahmen sind sofort ergriffen worden. Dafür müssen Steuergelder aufgebracht werden.
Stadt Winsen bittet um Hinweise auf Verdächtiges in Roydorf oder die eventuellen Täter
Die Stadt Winsen bittet: Wer zur Aufklärung der Vorfälle in den vergangenen Tagen beitragen kann, melde sich bitte direkt beim Polizeikommissariat Winsen in der Luhdorfer Straße. Hinweise nimmt auch die Stadt entgegen. An die Nachbarschaft der Baustelle geht die Bitte, das Geschehen auf der Baustelle insbesondere außerhalb der Bauarbeiten mit im Blick zu behalten.
In Roydorf entstehen in drei Mehrfamilienhäusern insgesamt 34 Wohnungen – zunächst für Geflüchtete – und eine Wohneinheit für die Betreuung des Komplexes. Rund 5,5 Mio. Euro gibt die Stadt für den Wohnungsbau an diesem Standort aus. Genehmigungsrechtliche Grundlage ist eine Sondervorschrift für Flüchtlingsbauten, von der die Stadt als Verantwortliche für die Unterbringung ukrainischer Geflüchteter Gebrauch gemacht hat.
Gebäude in Roydorf werden nachhaltig gebaut, erhalten unter anderem Fußbodenheizung
Die drei Gebäude werden in Holzrahmenbauweise errichtet. Sie erhalten Satteldächer. Der gute Wärmeschutz und eine positive CO2-Bilanz sind Gründe für die Förderung des Vorhabens aus dem Programm „Klimafreundliche Wohngebäude“.
Auf den Dächern ist eine Photovoltaik-Anlage vorgesehen, die Fußbodenheizungen werden durch hocheffiziente Luft-Wasser-Wärmepumpen erwärmt.
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Auch im Landkreis Lüneburg hatte es unlängst Brandstiftungen an geplanten Unterkünften gegeben. In Wittorf war im November der intergarten einer ehemaligen Klinik angezündet worden. Es handelte sich um Brandstiftung. Ein Brandsachverständiger hatte nach Untersuchung mit Hilfe eines Spürhundes und der Polizei andere Brandursachen ausgeschlossen, teilte die Staatsanwaltschaft Lüneburg mit. Der Schaden belief sich auf eine sechsstellige Summe.