Ohlendorf. Demonstration: Gegen die Preispolitik der Discounter richtet sich Protest der Bauern, der sich in Ohlendorf gerade Bahn bricht.

Bis zu 150 Traktor-Fahrer blockieren mit ihren Fahrzeugen seit Montagabend die Einfahrt zum Aldi-Zentrallager in Seevetal-Ohlendorf. Gegen 19 Uhr fuhren laut Polizeiangaben bis zu 150 Traktoren auf die Straße vor das Lager und blockierten damit die Lieferzufahrt zum Gelände.

Die Demonstration reiht sich in eine Folge laufender Proteste in diesem Jahr ein. Unter anderem blockierten bereits im März bis zu 400 Traktoren dasselbe Zentrallager in Seevetal.

Landwirte wollen mehr Geld für Milch und Schweinefleisch

Hintergrund der aktuellen Proteste ist eine ohne Ergebnis gebliebene Videokonferenz am Montagnachmittag. Dort sprach die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast mit Vertretern von Discountern sowie Vertretern von Berufsverbänden und Molkereien.

Bleiben die Demonstranten vier Wochen lang?

Unter anderem die Forderungen der Landwirte nach höheren Preise für Schweinefleisch und Milchprodukte wurden am Montag nicht angenommen. Nach eigenen Angaben wollen die Demonstranten in Seevetal bis zur Umsetzung ihrer Forderung das Lager blockieren. Die nächste Videokonferenz ist jedoch erst in vier Wochen angesetzt.

Gekommen, um zu bleiben: Die Landwirte haben sich auf einen längeren Protest eingerichtet.
Gekommen, um zu bleiben: Die Landwirte haben sich auf einen längeren Protest eingerichtet. © JOTO | Joto

Im benachbarten Stelle laufen die Proteste gegen die Planungen für ein neues Zentrallager des Discounters weiter. Der Gemeinderat wird in der kommenden Woche über den Bebauungsplan entscheiden, der die Grundlage für die Aldi-Planungen ist. Anwohner befürchten schwere Schäden für die Natur und eine drastische Zunahme des Lkw-Verkehrs im Ort.