Uelzen. Pendler können am Bahnhof Meckelfeld derzeit kein Ticket kaufen: Der Fahrkarten-Automat fehlt. Wie es dort nun weitergehen soll.
- Seit dem 18. Oktober können Pendler am Meckelfelder Bahnhof keine Fahrkarten kaufen
- Dafür fehlt der Fahrkarten-Automat, den das Bahnunternehmen Metronom abgebaut hat
- Der Meckelfelder Bahnhof liegt direkt an der Metronom-Strecke Hamburg – Bremen
„Irritiert“, „erschrocken“, „verärgert“: In ihrem Offenen Brief an die Eisenbahngesellschaft Metronom hatte die Seevetaler Bürgermeisterin vergangene Woche nicht an Drastik gespart. Der Grund: ein fehlender Fahrkartenautomat am Meckelfelder Bahnhof, der direkt an der Metronom-Strecke liegt und gerade von Pendlern viel frequentiert wird.
Pendler ohne Ticket am Bahnhof Meckelfeld: Deutsche Bahn reagiert auf Metronom-Kritik
Weil der Bahnhof derzeit umfänglich renoviert wird, musste der Fahrkartenautomat vor sieben Wochen abgebaut werden – seitdem warten die Meckelfelder auf Ersatz. Ein Umstand, der Emily Weede dazu brachte, sich direkt an das Uelzener Unternehmen zu wenden. Das reagierte prompt – und teilte mit, dass man für die missliche Lage nicht verantwortlich sei, sondern die Deutsche Bahn. Die gestand den Fehler nun ein.
„Die Deutsche Bahn modernisiert derzeit den Bahnhof Meckelfeld. Im Zuge der Bahnsteigerneuerung musste auch der Fahrkartenautomat von metronom abgebaut werden“, teilte eine Sprecherin auf Abendblatt-Nachfrage mit. Leider habe es für den Neuaufbau Fehler während der Planung und bei der Ausführung gegeben.
Seit vergangener Woche seien die nötigen Elektroarbeiten jedoch abgeschlossen. „Der Fahrkartenautomat soll den Fahrgästen schnellstmöglich wieder zu Verfügung stehen“, heißt es abschließend: „Für die Unannehmlichkeiten bitten wir alle Betroffenen um Entschuldigung.“
Aufstellen des Automats scheiterte am falschen Fundament des Bahnsteigs
Ausgelöst hatte die ganze Debatte der Offene Brief der Bürgermeisterin. „Mit großer Verwunderung habe ich heute erfahren, dass es am Bahnhof Meckelfeld derzeit keinen Fahrkartenautomaten gibt. Als Begründung wurde mir nach Rückfrage in Ihrem Hause genannt, dass ,die Kabellänge nicht ausreichen würde für die Verlegung an den neuen Standort‘“, schrieb Weede gleich zu Beginn ihres Briefs.
Auf Abendblatt-Anfrage nannte die Metronom-Pressestelle Anfang der Woche aber eine andere Ursache. Das Wiederaufstellen des Automaten scheitere nicht an Kabellängen, sondern am Fundament des neuen Bahnsteigs.
Noch am Tag des Abbaus hätte der Automat wieder aufgebaut werden sollen
„Am Mittwoch, den 18. Oktober 2023 hat metronom zusammen mit DB-Kommunikation auf Grund des ,Bahnhofsumbaus‘ die Fahrkartenautomaten in Meckelfeld abgebaut“, hieß es in dem per E-Mail verschickten Metronom-Statement. „Diese Automaten sollten eigentlich noch am selben Tag am neuen Standort im Bahnhof Meckelfeld wieder aufgebaut werden. Leider stellte sich erst nach dem Abbau heraus, dass das neue Fundament, welches durch DB-Kommunikation geplant und gefertigt wurde, nicht für unsere Automaten passt.“
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Ein Aufbau der Automaten am alten Platz sei nicht möglich gewesen, „da weitere Rückbauarbeiten an dem alten Bahnsteig stattfinden sollten“. DB-Kommunikation habe daraufhin mitgeteilt, man wolle das „richtige“ Fundament zwei Wochen später fertig haben, damit der Metronom-Automat wieder aufgebaut werden kann. „Leider ist dieser Fall bis heute nicht eingetreten.“
Pendler-Bahnhof in Meckelfeld: Metronom verweist auf Deutsche Bahn – und bekommt Recht
Für das Fehlen des Fahrkartenautomaten am Bahnhof Meckelfeld sei damit nicht das Unternehmen Metronom verantwortlich – sondern die Deutsche Bahn. „Wir stehen mit DB-Kommunikation diesbezüglich im engen Austausch und sind mit der aktuellen Situation sehr unzufrieden. Allerdings steht bis heute nicht fest, wann metronom die Automaten in Meckelfeld wieder aufbauen kann. Die Entscheidung und Kommunikation liegen in diesem Fall bei der DB-Kommunikation.“
Damit hatte das Bahnunternehmen Metronom offenbar Recht.