Landkreis Harburg. Possierliche Kletterkünstler bereiten sich auf kalte Jahreszeit vor. Menschen können sie schon jetzt mit kleinen Tricks unterstützen.
Wenn Sie auftauchen, gibt es kaum jemanden, der nicht stehen bleibt. Eichhörnchen sind wahre Kletterkünstler und für Jung und Alt ein possierlicher Hingucker. Doch auch fürs sie ist die kalte Jahreszeit alles andere als einfach, die Tiere müssen sich in diesen Tagen gezielt auf den Winter vorbereiten. Wir Menschen können die Eichhörnchen bei ihrem Überlebenskampf vor und während der kalten Jahreszeit unterstützen.
Derzeit bauen Eichhörnchen in Bäumen ihren Kobel. So heißt ihr Nest, das meistens in einer Astgabel liegt und in der Regel so groß wird wie ein Fußball. Manchmal reicht ihnen auch eine Höhle in einem Baumstamm oder ein Nistkasten, den sie zum Kobel umfunktionieren. Eichhörnchen halten keinen Winterschlaf. Sie fahren lediglich ihre körperliche Aktivität herunter. Daher müssen sie für den Winter ein Depot mit Nüssen anlegen und verstecken. Menschen können ihn helfen, zum Beispiel durch das Aufhängen und Befüllen eines Futterautomaten.
Wie Eichhörnchen Nüsse für den Winter erbeuten und ein Depot anlegen
Ein Eichhörnchen-Futterautomat ähnelt einem Nistkasten. Er ist an der Vorderseite mit einer Acrylglasscheibe ausgestattet, sodass Eichhörnchen die Köstlichkeiten sehen können, die sich im Kasten verbergen. Befüllt sein sollte der Automat mit Haselnüssen, Walnüssen oder Bucheckern.
Eichhörnchen mögen auch Haferflocken und Sonnenblumenkerne. Wichtig ist, dass sie mit fettreichen sowie ölhaltigen Nüssen und Samen versorgt sind, da sie nur so ausreichend Fettreserven für den Winter anlegen können.
„Bevor Bäume im Winter gefällt werden, sollte der jeweilige Baum ganz genau mit einem Fernglas auf Kobel abgesucht werden“, sagt Bärbel Rogoschik, Leiterin des NABU-Artenschutzzentrums in Leiferde. Schon häufig habe das Artenschutzzentrum Eichhörnchen aufgepäppelt, die mit ihrem Kobel acht Meter tief abgestürzt waren. „Bei einem solchen Sturz kann ein Eichhörnchen schwerste Verletzungen davontragen.“
Richtige Nahrung: Eichhörnchen lieben beispielsweise auch Fettblöcke
Ein Futterautomat ist nur eine Möglichkeit, den beliebten Säugetieren über den Winter zu helfen. Eichhörnchen mögen auch Fettblöcke, die normalerweise Vögeln angeboten werden. Generell gilt jedoch wie bei Igel und Co.: je naturnaher und wilder ein Garten ist, desto besser ist er für Eichhörnchen geeignet.
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Weil Eichhörnchen ausreichend trinken müssen, sollte auch eine Wasserstelle angeboten werden. Hygiene ist das oberste Gebot: Die Schüssel sollte täglich ausgespült werden, damit sich die Tiere nicht gegenseitig mit Krankheiten infizieren.
Broschüre mit praktischen Tipps im Artenschutzzentrum Leiferde
Viele weitere Informationen gibt es beim NABU-Artenschutzzentrum in Leiferde unter der Telefonnummer 05373/6677. In Notfällen kann die kostenpflichtige Telefonnummer 0900/11667711 gewählt werden.
Das Artenschutzzentrum hat für Besucherinnen und Besucher während der Winterzeit von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Dort kann auch eine Broschüre angefordert werden, die die Lebensweise von Eichhörnchen erklärt und viele praktische Tipps gibt, beispielsweise zum Bau eines Eichhörnchen-Kobelkastens.