Stade. Gruppe dringt in Verwaltungsgebäude ein. Fensterscheibe beschädigt. Andere Männer filmen die Tat offenbar. Was der Bürgermeister sagt.
Judenhass in Stade? Am Mittwochabend versuchten Unbekannte, im Rathaus der Hansestadt die dort gehisste Israel-Fahne herabzureißen. Bürgermeister Sönke Hartlef verurteilt diesen Angriff scharf.
Kurz vor 19 Uhr hatte eine Gruppe junger Männer das historische Rathaus der Hansestadt Stade in der Fußgängerzone betreten. Die Unbekannten versuchten von außen und innen erfolglos, die am Gebäude gehisste Israel-Fahne herabzureißen und beschädigten dabei auch eine Fensterscheibe. Weitere zehn bis zwölf Personen, die offenbar zu der Gruppe gehörten, hatten in der Fußgängerzone gestanden und die Aktion beobachtet und möglicherweise auch gefilmt. Als die Polizei eintraf, flüchteten die Täter. Die Polizei sucht nun nach Zeugen (04141/102215).
Bürgermeister in Stade findet nach Angriff auf Rathaus deutliche Worte
Bürgermeister Sönke Hartlef äußert sich nach diesem Vorfall mit deutlichen Worten: „Die Hansestadt Stade hat mit Givat Shmuel seit 1987 eine Partnerstadt in Israel - eine Verbindung, die uns nicht nur vor dem Hintergrund der gemeinsamen Geschichte unserer Länder sehr wichtig ist. Umso bestürzter sind wir daher über die Nachrichten, die uns seit dem Wochenende erreichen: Die terroristische Hamas hat bis Mittwoch rund 1.200 Israelis getötet - die weitaus meisten Menschen davon Zivilisten. Unter den Opfern befinden sich Familien, sogar Kleinkinder. Menschen werden misshandelt, verschleppt, als Geiseln und menschliche Schutzschilde genutzt. Dass Menschen hier in Stade diese Gräueltaten befürworten und unterstützen, indem sie die Israel-Fahne an unserem Rathaus herunterreißen wollten, schockiert mich.
Denn das schreckliche Leid, das die Hamas über die Menschen in Israel bringt, ist mit nichts zu rechtfertigen! Daher stehen wir in Stade fest an der Seite unserer Freunde in Givat Shmuel und Israel. Ich verurteile das Eindringen in unser Rathaus auf das Schärfste und hoffe, dass die Polizei die Täter ermittelt. Selbstverständlich zeigen wir weiterhin unsere Solidarität mit Israel und lassen die Fahne trotz und gerade wegen dieses Angriffs weiterhin am historischen Rathaus wehen.“