Jork. Warum die Bauern im Alten Land mit den Erträgen trotzdem zufrieden sind – und welche Sorte bei den Kunden immer beliebter wird.

Die Apfelernte läuft auf Hochtouren. Auch wenn die Erntemenge unter der des Vorjahres liegen dürfte, rechnen die Apfelbauern mit einem guten Ergebnis. Mit einer neuen Apfelsorte wollen sie die Verbraucher zu den Verkaufsständen locken.

Für dieses Jahr werde mit einer Erntemenge von 299.000 Tonnen gerechnet, das seien 13 Prozent weniger als im Vorjahr, sagte Matthias Görgen, stellvertretender Leiter der Obstbauversuchsanstalt Jork. „Im vergangenen Jahr hatten wir eine der größten Ernten. Und dann sind die Bäume erst einmal ein bisschen erschöpft fürs nächste Jahr, die tragen dann etwas weniger“, erklärte der Experte. Ursprünglich sei für 2023 mit einer noch geringeren Ernte gerechnet worden.

Elstar und Holsteiner Cox sind nahezu abgeerntet

Das erst trockene und dann im Juli und August sehr regnerische Wetter habe den Apfelbäumen nicht geschadet. Im Juni seien die Junganlagen bewässert worden.

Die Ernte sei mit der Monatswende August/September gestartet und werde etwa Ende Oktober abgeschlossen. Die Sorten Elstar und Holsteiner Cox seien nahezu abgeerntet, sagte Görgens.

Nachfrage nach Äpfeln ist in den vergangenen Jahren zurückgegangen

Zu den Verkaufsschlagern gehöre seit etwa 30 Jahren die Apfelsorte Elstar. Diese Sorte nehme etwa 30 Prozent der Anbaufläche ein. „Der Jonagold geht etwas zurück, dafür kommt der Wellant.“ Diese Apfelsorte, die derzeit auf rund zehn Prozent der Fläche angebaut werde, werde sicherlich von der Menge her in den nächsten Jahren zunehmen. Das Obst mit einem süß-säuerlichen Geschmack komme beim Verbraucher „super gut“ an, sagte Görgens.

Die Nachfrage nach Äpfeln sei in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Die Verbraucher hätten inzwischen eine große Auswahl an Obst, sagte Görgens: „Die Konkurrenz schläft nicht.“ Auch aus diesem Grund müssten sich die Apfelproduzenten mit neuen Apfelsorten das Verbraucherinteresse erhalten.