Handeloh. Der 53-jährige Radfahrer kam nach Zusammenprall mit Auto per Helikopter in die Klinik. Wie die Männer aneinandergerieten, ist jetzt klarer.
Ein Streit zwischen einem Rad- und einem Autofahrer nahe Inzmühlen im Kreis Harburg ist derart eskaliert, dass ein 53-jähriger Radfahrer in der Folge schwer verletzt wurde. Er musste am Sonntagnachmittag mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen werden.
Am Montag hat die Polizei weitere Einzelheiten zu dem Vorfall veröffentlicht. Bislang war bekannt, dass der Radfahrer gegen 13 Uhr auf der Kreisstraße 28 zwischen Holm und Inzmühlen unterwegs war. Gleichzeitig fuhr auch ein 62-jähriger Volkswagen-Fahrer auf der Strecke in der Lüneburger Heide. In seinem Fahrzeug befanden sich zudem eine Beifahrerin und ein Kind.
Streit während der Fahrt: Radfahrer schlägt Außenspiegel, Auto stoppt
Nachdem der Radfahrer von dem Autofahrer darauf angesprochen worden sei, den Radweg zu benutzen, „soll der Radfahrer im Vorbeifahren gegen einen Außenspiegel des Fahrzeugs geschlagen und den Pkw-Fahrer beleidigt haben”, erklärte Polizeisprecher Jan Krüger. Die Beschädigungen sind auf Fotos von der Unfallstelle zu erkennen.
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Während der Rennradfahrer anscheinend von der Straße auf den Geh- und Radweg abbog, überholte der Autofahrer den 53-Jährigen und hielt auf dem Radweg an. Dabei kam es zu einem Zusammenstoß zwischen dem Auto und dem Radfahrer. Der Zweiradfahrer stürzte auf den Asphalt und zog sich schwere Verletzungen zu. Wie genau sich der Zusammenstoß ereignet hat, ist noch nicht geklärt. Die Polizei hofft, mit weiteren Vernehmungen und Zeugenhinweisen den Verlauf genauer rekonstruieren zu können.
Schilder weisen Rad- und Gehwegpflicht hin – aber nicht überall
Sanitäter versorgten den verletzten Radfahrer, bis er von einem Rettungshelikopter in eine Hamburger Klinik geflogen wurde. Der Autofahrer sowie seine Beifahrer blieben unverletzt. Die Kreisstraße blieb für knapp 45 Minuten voll gesperrt. Die Polizei hat inzwischen Ermittlungen wegen des Verdachts auf fahrlässige Körperverletzung gegen den Autofahrer eingeleitet. Außerdem laufen weitere Verfahren wegen Beleidigung und Sachbeschädigung gegen den Radfahrer.
Auf dem Streckenabschnitt zwischen Inzmühlen und Holm stehen jeweils am Anfang der Straße Schilder, die auf einen benutzungspflichtigen kombinierten Rad- und Gehweg hinweisen. Dazwischen gibt es aber unzählige Wald- und Feldwege, die auf den Weg führen. Dort weisen keine Verkehrsschilder auf den Radweg hin.
Streit zwischen Rad- und Autofahrer: Auf dem Streckenabschnitt galt Tempo 40
Auf dem Streckenabschnitt, wo es zu der verbalen Auseinandersetzung gekommen sein soll, galt am Wochenende Tempo 40. Grund war Rollsplitt, der nach Ausbesserungsarbeiten auf der Straße verteilt war. Wieso der Radfahrer dort auf der Straße und nicht auf dem Radweg fuhr, ist unklar.
Weitere Hintergründe zum Hergang des folgenreichen Zwischenfalls sind noch unklar. Deswegen suchen die Beamten Zeugen, die den Unfallhergang beobachtet haben. Hinweise können unter T. 04181/2850 gegeben werden.