Heidenau. Als der Notruf bei der Feuerwehr eingeht, machen sich 80 Einsatzkräfte auf den Weg – unter ihnen auch Experten für Gefahrgut.
Das ist wahrlich ein Fund, den niemand gebrauchen kann: Bei Gartenarbeiten auf seinem Grundstück auf einem Campingplatz im Landkreis Harburg ist ein Mann am Dienstag auf vergrabene Lacke und Öle gestoßen. Dabei atmete er gesundheitsschädliche Dämpfe ein – und musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden.
Augenzeugen berichteten vor Ort, dass der Mann mit einer Schaufel Erdboden aushob. Dabei sei er auf vergrabene Behälter gestoßen – im wahrsten Sinne des Wortes.
„Sie enthielten etwa zehn bis 15 Liter Lacke und Öle”, sagte ein Feuerwehrsprecher. Durch die Ausdünstungen, die die Atemwege reizen können, bekam der Mann leichte Atemnot. Nachbarn verständigten den Notruf.
Polizei Landkreis Harburg: Auch Gefahrgut-Experten machen sich auf den Weg
80 Feuerwehrleute aus fünf Gemeinden im Landkreis Harburg machten sich nach dem Notruf gegen 16 Uhr auf den Weg zu dem vermeintlichen Gefahrgut. Unter ihnen auch Experten des Gefahrgutzugs, da zunächst unklar war, um welche Stoffe es sich handeln könnte. Unter Atemschutz gingen zwei Feuerwehrleute aus Heidenau zum Stellplatz.
Sie füllten die alten Behälter und die kontaminierte Erde in einen luftdichten Behälter. Danach konnte Entwarnung gegeben werden – es bestand keine Gefahr für Menschen in der Nähe des Fundorts. Atemwegsreizungen treten vor allem bei Personen mit Vorerkrankungen auf – oder nur dann, wenn die Dämpfe lange eingeatmet werden.
Die Behältnisse lagern offenbar schon länger auf dem Grundstück
Den Mann, der die Behältnisse gefunden hatte, brachten Sanitäter zur Sicherheit für weitere Untersuchungen in ein Krankenhaus.
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Wer die umweltschädlichen Lacke und Öle auf dem Grundstück des Campingplatzes vergraben hat, ist unklar. Nach dem Alter der Behältnisse zu urteilen, muss das aber schon vor einigen Jahren oder sogar Jahrzehnten passiert sein. Sie wurden zum Beispiel zur Renovierung von Möbeln oder zum Streichen von Zäunen genutzt.
Diese Kleinstmengen an Problemabfällen können im Landkreis Harburg kostenlos auf der Müllumschlaganlage Nenndorf und dem Kompostplatz Drage entsorgt werden. Die Polizei hat die Ermittlungen gegen Unbekannt wegen des unerlaubten Umgangs mit Abfällen eingeleitet.