Lüneburg. Lüneburg ist zwar Namensgeberin der gleichnamigen Heide-Landschaft – aber nicht Teil der Naturparkregion. Das soll sich nun ändern.

Die Ilmenau mit dem Tiergarten, der Hasenburger Bach mit den angrenzenden Wald- und Wiesenflächen oder Böhmsholz – in der Hansestadt Lüneburg gibt es viele schützenswerte und wertvolle Naturflächen.

Diese sollen künftig Teil der Naturparkregion Lüneburger Heide werden – Das hat der Verwaltungsausschuss der Hansestadt Lüneburg in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Denn bislang zählt die eigentliche Namensgeberin der Region, die Hansestadt Lüneburg, nicht dazu.

Lüneburger Heide: Die Hansestadt sei nicht nur Namensgeberin, sagt die Oberbürgermeisterin

„Der Naturpark engagiert sich für einen landschaftsbezogenen Tourismus, den Erhalt und die Entwicklung der Kulturlandschaft und die Vermarktung regionaler Produkte – das sind Ziele, die wir teilen und mit vorantreiben wollen“, sagt Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch. Lüneburg sei nicht nur Namensgeberin der Lüneburger Heide, sondern eine attraktive Urlaubsregion in der Heideregion.

Neben der Heidelandschaft hat die Lüneburger Heide viele verschiedene Naturflächen zu bieten, darunter Moore, Laubwälder und schützenswerte Flusslandschaften. Viele davon liegen auch in Lüneburg, insbesondere im Süden und Südwesten des Stadtgebietes.

Lüneburg möchte Entwicklung der gesamten Region voranbringen

Sobald diese Flächen als Erweiterung anerkannt wurden, gehört Lüneburg auch ganz offiziell zum Naturpark. Der offizielle Antrag auf Erweiterung beim Naturpark Lüneburger Heide e.V. ist mittlerweile gestellt. Zuvor hatte der Naturpark e.V. dem Beitrittswunsch der Stadt bereits zugestimmt.

Mit ihrem Beitritt möchte die Stadt außerdem den regionalen Entwicklungsprozess der Naturparkregion unterstützen. „Diese Mitgliedschaft ist ein wichtiger Baustein der interkommunalen Zusammenarbeit“, betont Kalisch. „Hier möchten wir uns künftig noch mehr einbringen, wenn es darum geht, Tourismus, Kultur, Umwelt und die Entwicklung der gesamten Region voranzubringen.“

Die Verlängerung des Heide-Shuttle-Angebots, der seit 2021 auch Lüneburg mit einbindet, ist dafür bereits ein gutes Beispiel.

Naturpark Lüneburger Heide erstreckt sich über drei Landkreise

Zu den konkreten Aufgaben des Naturparks zählt es, die Kulturlandschaft zu erhalten, die biologische Vielfalt von Tier- und Pflanzenwelt zu schützen, das Umweltbewusstsein zu stärken und landschaftsschonende Erholungsangebote zu entwickeln.

Lüneburg bringt Flächen im Süden und Südwesten des Stadtgebietes ein – diese schließen wie hier im Osten an die aktuell vorhandene Naturparkregion Lüneburger Heide an.
Lüneburg bringt Flächen im Süden und Südwesten des Stadtgebietes ein – diese schließen wie hier im Osten an die aktuell vorhandene Naturparkregion Lüneburger Heide an. © HA | Hansestadt Lüneburg

Aktuell erstreckt sich das Gebiet des Naturparks auf einer Fläche von mehr als 1000 Quadratkilometern in den Landkreisen Harburg, Heidekreis und Lüneburg. Lüneburg bringt Flächen im Süden und Südwesten des Stadtgebietes ein – diese schließen im Osten an die aktuell vorhandene Naturparkregion Lüneburger Heide an.

In den dann ausgewiesenen Flächen wird es keine zusätzlichen Einschränkungen für die Nutzung der freien Landschaft geben. Vielmehr profitieren Anwohnende und Naherholungssuchende von den Bemühungen zum Natur- und Klimaschutz sowie zur Stärkung der ländlichen Räume.

Auch aus touristischer Sicht ein großer Zugewinn

„Teil dieses weit über die Landkreisgrenzen bekannten Naturparks zu sein, ist auch aus touristischer Sicht ein großer Gewinn für die Hansestadt Lüneburg“, sagt Kalisch.

Diese Einschätzung teilt Melanie-Gitte Landsmann, Geschäftsführerin der Lüneburg Marketing: „Die Mitgliedschaft im Naturpark Lüneburger Heide bietet für die Hansestadt Lüneburg neben dem ökologischen Aspekt einen erheblichen touristischen Mehrwert. Teil des Naturparks zu sein, fördert die regionale Identität für alle Beteiligten: für regionale Produzenten, die Kulinarik, regionale Veranstaltungsformate und vieles mehr. Zugleich lässt sich diese Vermarktung optimal vereinbaren mit den vielen anderen Besonderheiten unserer Salz- und Hansestadt.“

Die Voraussetzungen für eine Mitgliedschaft sind bereits geprüft

Dass die Hansestadt die Voraussetzungen für eine Mitgliedschaft erfüllt, wurde bereits durch den Bereich Grünplanung und Forsten erfolgreich geprüft.

Nach der Beantragung zur Erweiterung beim Naturpark Lüneburger Heide e.V. wird der Erweiterungsantrag beim Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz in Hannover eingereicht und gemeinsam mit dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) geprüft: Nach einem positiven Bescheid und einer Zustimmung des Ministers für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz hat dann das Land Niedersachsen das letzte Wort.

Rund 7100 Euro jährlich kostet die Mitgliedschaft

Der jährliche Mitgliedsbeitrag besteht aus einem Grundbetrag zuzüglich eines Betrages, der abhängig ist von der Einwohnerzahl, die in der zukünftigen Naturparkfläche auf Lüneburger Stadtgebiet lebt. Für Lüneburg wird sich der Betrag auf rund 7100 Euro jährlich belaufen.