Berlin. Sechs Monate nach Großrazzia gab es nun drei weitere Festnahmen. Personen sollen zum Umfeld von Rädelsführer Prinz Reuß gehören.
Knapp sechs Monate nach einer Großrazzia gegen eine „Reichsbürger“-Gruppe hat das Bundeskriminalamt am Montagabend drei weitere anscheinende Mitstreiter des mutmaßlichen Rädelsführers Heinrich Prinz Reuß festgenommen. Dies bestätigte die Bundesanwaltschaft am Dienstagmorgen. Zuvor hatten der „Spiegel“ und die „ARD“ berichtet.
Reichsbürger im Landkreis Harburg festgenommen
Wie die Bundesanwaltschaft weiter mitteilt, wurden die drei Verdächtigen Johanna F.-J., Hans-Joachim H. und Steffen W. in Baden-Württemberg beziehungsweise im Landkreis Harburg in Niedersachsen am Montagabend durch Beamte des BKA festgenommen. Die drei seien „der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung (§ 129a Abs. 1 Nr. 1 StGB) dringend verdächtig“.
Johanna F.-J. werde vorgeworfen, sich seit Mai 2022 in der Vereinigung engagiert zu haben. So habe sie sich auch am sogenannten Rat beteiligt. Der „Rat“ habe zum Ziel gehabt, die bestehende Staatsordnung über den Haufen zu werfen. Nach „Spiegel“-Informationen soll Johanna F.-J. bei der Bundestagswahl 2021 erfolglos für die Partei „Die Basis“ kandidiert haben.
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Drei mutmaßliche Reichsbürger festgenommen: ein Haftbefehl
Der im Landkreis Harburg festgenommene Hans-Joachim H. soll der terroristischen Vereinigung rund 140.000 Euro gegeben und sich an Treffen zur Anwerbung von Mitgliedern und Sponsoren beteiligt haben.
Steffen W., der dritte Verdächtige, soll eine führende Rolle in einer sogenannten Heimatschutzkompanie gehabt haben. Er sitzt der Bundesanwaltschaft zufolge seit Montag in Untersuchungshaft. Die beiden anderen Verdächtigen sollten noch im Laufe des Dienstags dem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof (BGH) vorgeführt werden.
„Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“ zweifeln die Legitimität der Bundesrepublik an. Die Bundesanwaltschaft hatte im Dezember 25 Verdächtige festnehmen lassen, darunter frühere Offiziere und Polizeibeamte. Weitere Beschuldigte gerieten anschließend ins Visier.