Rosengarten. Zehntausende Besucher kommen jedes Jahr in das Museum. Dieses Frühjahr ist eine besondere Ausstellung geplant.
Viele Hamburger kennen das Freilichtmuseum am Kiekeberg von seinen Märkten, etwa dem Pflanzenmarkt, der jährlich im April mehr als 20.000 Besucher in die südlichen Harburger Berge lockt. In diesem Jahr feiert das Museum sein 70-jähriges Bestehen.
Sein Schwerpunkt ist die bäuerliche Kultur der Heideregion, aber es zeigt auch neuere Geschichte, etwa die Wohnkultur der Nachkriegszeit – ein fast fertiggestelltes Ensemble namens „Königsberger Straße“.
„Das Museum ist deutschlandweit ein Aushängeschild der Region“, sagt Kreisrat Josef Nießen. 1987 hatte der Landkreis Harburg der Stadt das Museum abgekauft, das ursprünglich zum Archäologischen Museum Hamburg gehörte. Der Landkreis fördert das Freilichtmuseum jährlich mit rund zwei Millionen Euro.
Große Sonderausstellung: Zum 70-jährigen Bestehen gibt es Programm
Insgesamt steht den Kiekebergen ein Budget von knapp 3,8 Millionen Euro zur Verfügung. Die 70 hauptamtlichen Mitarbeiter machen Ausstellungen und Führungen, haben einen großen pädagogischen Bereich. Mit einem speziellen Programm für Kinder mit Aufmerksamkeitsdefiziten.
Museumstiere von alten Haustierrassen machen das Freilichtmuseum ebenso lebendig wie zahlreiche Mitmachaktionen, um altes Handwerk zu erproben. Vorträge, Konzerte und vieles mehr finden auf dem Kiekeberg statt.
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Große Sonderausstellung gibt Einblicke in die Strukturen des Museums
Im Jubiläumsjahr wird eine Sonderausstellung hinter die Kulissen des Museums führen und dessen Arbeit schildern. Unter dem Titel „Dinge – Objekte – Exponate: Vom Schattendasein ins Rampenlicht“ wird vom 25. März an zu sehen sein, was mit den kleinen Schätzen geschieht, die zum Beispiel beim Ausräumen von Omas Dachboden ans Licht kommen. Interessante Objekte finden den Weg ins Museumsmagazin, aus dem Sonder- und Dauerausstellungen bestückt werden.
Das Museum erfülle den wichtigsten Zweck von Freilichtmuseen, es sei „identitätsstiftend für die Region“, sagt Museumsdirektor Stefan Zimmermann. In Zukunft werden Museen noch stärker als bisher gesellschaftliche Verantwortung übernehmen; der Bildungsbereich werde immer wichtiger.
„Das sind Prozesse, die weit über die klassische Museumspädagogik hinausreichen“, so Zimmermann. Dabei spielten Freilichtmuseen eine besondere Rolle: „Kein anderer Museumstyp spricht, bezogen auf Alter und Bildung, eine solche Breite von Menschen an.“