Ehestorf. Nach Desinfektionsmaßnahmen geben Tierärzte des Landkreises grünes Licht. Wie es mit dem Geflügelbestand weitergeht.

Der Ausbruch der Vogelgrippe im Freilichtmuseum am Kiekeberg steht kurz davor, selbst Geschichte zu werden. Nachdem am 3. Februar festgestellt wurde, dass zwei Gänse vom hochansteckenden Vogelgrippe-Virus H5N1 infiziert waren, musste das Museum zunächst auf unbestimmte Zeit schließen. Die für die Wiedereröffnung notwendigen Desinfektionsmaßnahmen wurden am Sonntag abgeschlossen und vom Kreisveterinäramt abgenommen. Nach zusätzlichen Reinigungsmaßnahmen und einer zweiten Desinfektion der Gehwege kann das Freilichtmuseum nun am kommenden Sonnabend wieder Besucher einlassen.

Auch für Geflügelhalter und ihre Tiere in der Schutz- und in der Überwachungszone rund um den Ortsteil Ehestorf der Gemeinde Rosengarten ist das ein gutes Signal, denn nun laufen die gesetzlichen Fristen zur Aufhebung der Schutzmaßnahmen zur Tierseuchenbekämpfung: Kommt es zu keinem weiteren Ausbruch, können die Präventionsmaßnahmen frühestens am 15. März durch den Landkreis Harburg komplett beendet werden.

Vogelgrippe: Für das Kiekeberger Geflügel gab es keine Rettung

Als Reaktion auf die insgesamt sechs infizierten Gänse und zwei Enten am Kiekeberg hatte der Landkreis Harburg eine Schutzzone (drei Kilometer Radius) und eine Überwachungszone (zehn Kilometer Radius) um das Museum eingerichtet. In beiden Zonen gilt die Stallpflicht, zudem sind weitere Vorkehrungen zu treffen. Tierhalter müssen ihr Hausgeflügel effektiv von Wildvögeln als potenzielle Krankheitsüberträger absondern. Zudem muss das Veterinäramt alle Geflügelhaltungen in der Schutz- und Überwachungszone kennen. Die Halter müssen ihre Adresse und die Zahl ihrer Tiere melden und das Geflügel bei der Tierseuchenkasse registrieren. Jede Auffälligkeit, vor allem aber Krankheits- oder Todesfälle, sind dem Veterinäramt des Landkreises Harburg zu melden (Telefon 04171/69 34 66, E-Mail tiergesundheit@lkharburg.de).

Spaziergänger und Haustiere sollten mit toten oder kranken Wildvögeln nicht in Kontakt kommen und ein verendetes Tier keinesfalls anfassen. Insbesondere tote Greifvögel, Graureiher und Wasservögel sollten dem Veterinäramt gemeldet werden. Für das Kiekeberger Geflügel gab es indes keine Rettung. Alle 53 Gänse, Enten und Hühner, die zur Anschauung der einstmaligen bäuerlichen Geflügelhaltung im Museum lebten, mussten getötet werden. Doch auch hier stehen die Chancen gut, dass sich nach den Besuchern schon bald junges Geflügel im Museum sehen lässt. „Unser Ziel ist es, die Bestände wieder aufzubauen“, sagt Museumsdirektor Stefan Zimmermann.