Landkreis Harburg. Die Bahn hat Ausarbeitungen zu verschiedenen Streckenvarianten in Berlin abgegeben. Die vorgeschriebene Empfehlung fehlt jedoch.
Die Planungen für den umstrittenen Aus- oder Neubau der Bahnstrecke Hamburg–Hannover sind einen kleinen Schritt weitergekommen. Kurz vor Weihnachten hat die Deutsche Bahn AG die Planungsergebnisse für vier verschiedene Streckenvarianten an das Bundesministerium für Digitales und Verkehr nach Berlin geschickt. Bei der Ausarbeitung fehlte aber eine Empfehlung für eine Vorzugsvariante.
Diese Empfehlung ist gesetzlich vorgeschrieben und basiert auf der wirtschaftlichsten Variante. Bevor sich der Deutsche Bundestag mit den Planungen befassen könne, müsse diese Vorzugsvariante vorliegen, hieß es folglich aus dem Bundesverkehrsministerium. Die Deutsche Bahn sei dazu mit Bund und Land im Austausch, erklärte ein Bahnsprecher. Der Bund hat die Deutsche Bahn aufgefordert, für die Modernisierung der Strecke Hamburg-Hannover eine bevorzugte Variante zu benennen – das teilte die Bahn am Donnerstag mit.
Hamburg-Hannover: Nur Neubaustrecke würde Kosten-Nutzen-Faktor erfüllen
In dem bereits verschickten Vergleich analysierten die Bahnplaner unter anderem den Kosten-Nutzen-Faktor für jede Variante. „Nur eine Neubaustrecke würde diesen Faktor erfüllen”, hatte Frank Limprecht von der DB Netz AG schon im Oktober gesagt.
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Folgende Strecken wurden verglichen: Der Ausbau der bestehenden Bahnstrecke über Lüneburg und Celle. Einen Teilausbau der bestehenden Bahnstrecke mit einem Neubau an Lüneburg und Uelzen vorbei. Einen Neubau durch Seevetal und Salzhausen entlang der Autobahn 7 bis Soltau. Und danach entweder weiter entlang der Autobahn oder entlang der Bundesstraße 3.
Wann die unterschiedlichen Variantenpläne im Detail der Öffentlichkeit vorgestellt werden, ist bisher noch nicht abschließend geklärt.
Seit Jahren Streit über Modernisierung der Strecke
Wer mit dem Zug von Hannover nach Hamburg fahren will, soll dafür künftig nur noch knapp eine Stunde benötigen – 59 Minuten Fahrzeit sind das Ziel. Im Vergleich zu einer ICE-Fahrt heute soll die Fahrtzeit damit um rund 15 bis 20 Minuten verringert werden.
Allerdings gibt es seit Jahren Streit darüber, wie die Modernisierung der Strecke auf der wichtigen Nord-Süd-Achse umgesetzt werden soll. Im Kern geht es dabei um die Frage, ob die bestehende Strecke ausgebaut oder eine komplett neue Strecke gebaut wird.