Winsen. Der Brand schien bereits gelöscht, als die Flammen zurückkehrten. Für die Feuerwehr Winsen ist es ein Kampf gegen Feuer und Eis.
70 Feuerwehrleute haben am Mittwoch stundenlang um das beliebte Sauna-Blockhaus des Freizeitbades „Die Insel“ in der Kreisstadt Winsen gekämpft. Doch als das Feuer am Abend wieder aufloderte, blieb den Brandspezialisten der Feuerwehr Winsen am Ende nur der Abriss.
Danach hatte es zunächst nicht ausgesehen: Um 16.30 Uhr schien der Einsatz bei eisigen Temperaturen nach rund drei Stunden am Nachmittag vorerst abgeschlossen, das Feuer gelöscht. Man hoffte den Unterbau zu erhalten, um später ein neues Dach aufsetzen zu können.
Winsen: Sauna-Blockhaus der "Insel" brennt komplett ab
Doch als die Feuerwehr gerade zurück an der Wache war und das verbrauchte Material auffüllte, kam es um kurz nach 18 Uhr zu einem erneuten Einsatz in der Badeanstalt. Diesmal stand die massive ebenerdige Blockbohlen-Konstruktion im Vollbrand.
Das Feuer, so ein Sprecher vor Ort, hatte sich wohl auf die mit Dämmwolle ausgekleideten Baumstämme im Erdgeschoss der Sauna ausgedehnt. So konnte das Feuer unbemerkt noch einmal durchzünden – und wieder schlugen hohe Flammen aus der Brandruine.
Brandbekämpfung bei Kälte fast unmöglich
Da es zum Abend noch kälter war als am Nachmittag, hatten die freiwilligen Einsatzkräfte auch gegen die Kälte zu kämpfen: Der Löschschaum gefror auf der Stelle. Schläuche, die mit Wasser gefüllt waren, wurden durch Eisbildung schnell hart und brachten nicht mehr den nötigen Druck auf die Leitung – Brandbekämpfung ist unter diesen Umständen ein fast unmögliches Unterfangen.
Daher griff die Feuerwehr erneut zum Baustellenbagger, der noch an der Einsatzstelle stand und riss die Holzbohlen auseinander. Anschließend wurden die Überreste mit Löschschaum geflutet und das Feuer dadurch erstickt. Von der ehemaligen Banja blieb nur noch ein Trümmerfeld.
Feuerwehrleute beenden den Einsatz völlig erschöpft
„Die Schwierigkeit lag für uns darin, dass auch die Bohlen mit Dämmmaterial gefüttert waren und wir kein schweres Feuerwehrgerät wie eine Drehleiter an die Einsatzstelle führen und stellen konnten“, sagte Einsatzleiter Jörg Micsek, Ortsbrandmeister der Feuerwehr Winsen.
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Die Feuerwehrleute konnten den Einsatz gegen 21 Uhr völlig erschöpft beenden. „Ich glaube wir müssen im nächsten Jahr mal einen Feuerwehrtag in der Insel anbieten“, sagte ein Mitarbeiter der Winsener Stadtwerke eingesetzten Kräften.
Die Stadtwerke Winsen sind der Betreiber des Freizeitbads „Die Insel“. Ein Übergreifen der Flammen auf die Schwimmhalle konnte durch das entschlossene Handeln bei beiden Einsätzen am Mittwoch verhindert werden.