Lüneburg. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen für Gastgewerbe und Pflanzenwelt war die Saison 2022 äußerst erfolgreich.

Trotz langer Trockenheit und eingeschränkter Blüte lautet das Saisonfazit der Lüneburger Heide GmbH: ausgebucht und sehr erfolgreich. Wenn auch das Wetter die Pflanzenwelt strapazierte, so sorgte es doch dafür, dass kaum ein Zimmer frei geblieben sei, freut sich die Dachorganisation der Tourismusanbieter: „Gastgeber, Dienstleister und Touristiker hatte alle Hände voll zu tun und beim Blick auf die bis dato aufgelaufenen Gesamtgäste- und Umsatzzahlen für 2022 ist ein neues Rekordjahr zu erwarten.“

Unterschiedlich und facettenreich zeigte sich das Blütenbild auf den mehr als 40 Heideflächen. Zum wegweisenden Kompass sei mit mehr als 200.000 Aufrufen das tagesaktuelle Heideblütenbarometer geworden, das 2022 so viel genutzt wurde wie nie. „Ob vom Handy, im Chat oder am Telefon: Die meisten Anfragen und Rückmeldungen erhielten wir zum Blütenbarometer und wie toll es sei“, erzählt der Geschäftsführer der Lüneburger Heide, Ulrich von dem Bruch.

Heide-Tourismus: Heideblüte regional sehr unterschiedlich

Die Prognosen für die Blüte von Anfang Juli waren aufgrund erster Trockenheitsschäden verhalten. Tatsächlich gab es dann eine sehr ungewöhnliche Heideblüte: Während manche Flächen, etwa am Brunsberg, Büsenbachtal oder in der Töps Heide, sehr gut blühten und von Trockenheit nichts zu sehen war, gab es insbesondere in dem Naturschutzgebiet rund um Wilsede große Ausfälle. Auch in der Südheide war das Bild sehr unterschiedlich. Diverse Regengüsse sorgten später aber immer wieder für eine Veränderung. Die ganz große Überraschung gab es Mitte September, als ausgiebiger Regen die Heideblüte gut eine Woche verlängerte. Bisher vertrocknete Flächen erholten sich plötzlich.

Ein Happy End unter schwierigen Rahmenbedingungen gab es auch für die Unterkunftsbetreiber. Sie waren in der Hochsaison durchgängig ausgebucht. Dieses Ergebnis sei ein Kraftakt für die Beteiligten gewesen, heißt es im Saisonfazit, denn neben der Trockenheit kämpft der Tourismus mit Personalmangel, Corona und steigenden Einkaufspreisen. Und viele Buchungen kamen sehr kurzfristig, was die Disposition in den Betrieben schwieriger macht. „Das Jahr 2022 ist eines der anspruchsvollsten Jahre in meiner Laufbahn“, meint Ulrich von dem Bruch.

Heide-Tourismus: Die Nachfrage ist konstant hoch

Dabei sind die Aussichten weiterhin gut, die Nachfrage ist konstant hoch, so dass die Lüneburger Heide GmbH nun damit rechnet, die Werte des Rekordjahrs 2019 zu übertreffen. Damals gab es die meisten Übernachtungen, seit sie von elektronischen Statistiken aufgezeichnet werden. „Wir werden ein tolles Jahresergebnis schaffen, das war nach zwei Corona-Jahren so schnell nicht zu erwarten“, so der Tourismuschef.

Auch bei den Medien sei die Heide sehr gefragt gewesen. „Wir hatten noch nie so viele TV-Teams und Fotoshootings in der Heide wie in diesem Jahr. Die Beliebtheit der Region freut uns über alle Maßen und spricht für unser modernes Angebot“, sagt von dem Bruch.