Lüneburg/Harburg. Ärzte und Pfleger in Quarantäne – Operationen erneut verschoben. Auch Recyclinghöfe schließen wegen Personalausfällen.

Während an vielen öffentlichen Orten die jüngsten Lockerungen die Corona-Pandemie in den Hintergrund rücken lassen, sind die Einschränkungen in Krankenhäusern weiterhin stark. Dies zeigt sich nicht nur an verschärften Hygienevorschriften, sondern auch an der hohen Zahl an Mitarbeitern, die derzeit nicht arbeiten können.

So sind die Personalausfälle am Klinikum Lüneburg wegen Erkrankungen unterschiedlicher Ursachen, Quarantäne in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion oder der Betreuung eines Kindes in Quarantäne nach wie vor sehr hoch. Mitarbeiter aus dem ärztlichen Bereich und aus der Verwaltung fehlen ebenso wie Pflegekräfte und medizinisch-technische Fachkräfte.

Deshalb können nicht so viele Patienten wie üblich aufgenommen werden. „Infolge der angespannten Personalsituation mussten inzwischen 100 Betten der stationären Versorgung gesperrt werden“, sagt Professor Dr. Torsten Kucharzik, Ärztlicher Direktor des Klinikums. Vor einem Monat waren trotz höherer Inzidenz nur 40 der 527 Betten gesperrt.

Viele planbare Operationen verschoben

„Die Notfallversorgung und die Behandlung lebensbedrohlicher Erkrankungen sind jederzeit gewährleistet“, betont Kucharzik. „Wir bitten aber um Verständnis, dass viele planbare Operationen verschoben werden müssen und es auch in der ambulanten Versorgung zu längeren Wartezeiten kommen kann.“ Wer zum Beispiel am Hüftgelenk operiert werden oder sich einen Metalleinsatz aus einer früheren Operation entfernen lassen muss, warten nun unter Umständen länger auf einen Termin.

Damit sich das Virus trotz Lockerungen in vielen anderen Bereichen nicht in den Krankenhäusern ausbreitet, gelten ab sofort strengere Einlassregeln – gemäß der jüngsten Corona-Verordnung des Landes Niedersachsen. Besucher des Städtischen Klinikums müssen am Eingang einen aktuellen, negativen Corona-Testnachweis einer zertifizierten Teststelle vorlegen – unabhängig vom Impf- oder Genesenenstatus. Für Begleitpersonen bei ambulanten Untersuchungen oder Behandlungen gilt die Testpflicht nicht. Schnelltests für Besucher sind vor Ort nicht möglich. Alle Besucher müssen in allen Bereichen des Klinikums eine FFP2-Maske tragen.

Auch Recyclinghof ist zeitweise gesperrt

Nach wie vor angespannt ist die Lage auch bei den Recyclinghöfen im Landkreis Harburg. Da ein Großteil der Mitarbeiter coronabedingt nicht einsatzfähig ist, muss der Service weiterhin eingeschränkt werden beziehungsweise auch Annahmestellen geschlossen werden. So bleiben die Türen am Standort in Hanstedt am heutigen Mittwoch geschlossen. „Wir versuchen den Betrieb der Anlagen mit einer Notbesetzung aufrecht zu erhalten“, erklärt Kreissprecher Andres Wulfes auf Anfrage.

Allerdings müssten Nutzer gegebenenfalls etwas mehr Geduld mitbringen. Wenn möglich sollte Grünschnitt über die Biotonne oder im Garten (Kompost) entsorgt werden oder die Abfuhr aufgeschoben werden. Laut Wulfes ist noch unklar, wann sich die Personalsituation wieder entspannen werde.