Landkreis Harburg. Landkreis, Kommunen und Hilfsorganisationen organisieren zentrale Anlaufstellen. Solidarität: Flagge weht nun vor Kreishaus

Die Welle der Hilfsbereitschaft für die Ukraine ist auch im Landkreis Harburg groß. In vielen Städten und Gemeinden werden derzeit Hilfsangebote geschaffen, Spenden gesammelt und Unterbringungsmöglichkeiten gesucht, wie das Abendblatt berichtete.

Um die Ideen und das Engagement zu bündeln und auf mögliche Ströme von Kriegsflüchtlingen vorbereitet zu sein, werden im Landkreis nun zentrale Anlaufstationen für Unterstützer und für Hilfesuchende geschaffen. Das ist das Ergebnis einer Gesprächsrunde am Donnerstag.

Menschen melden sich, um Wohnraum zur Verfügung zu stellen

„Es ist beeindruckend zu sehen, mit welch großer Hilfsbereitschaft die Menschen in der Region auf die schreckliche Lage in der Ukraine reagieren“, sagt Landrat Rainer Rempe. Immer wieder melden sich Menschen bei der Kreisverwaltung, die Wohnraum zur Verfügung stellen möchten. Andere wollen spenden oder organisieren Hilfstransporte. „Wir wollen alles dafür tun, dass die Hilfe für die Menschen aus der Ukraine so reibungslos wie möglich dort ankommt, wo sie benötigt wird“, sagt Rempe. Dafür arbeiten der Landkreis Harburg, die Kommunen, das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und die Johanniter-Unfall Hilfe nun in enger Abstimmung daran, entsprechende Strukturen zu schaffen.

Ein Beispiel: Die Johanniter übernehmen die Koordinierung von Unterstützungsangeboten durch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Dafür wurde eine Hotline eingerichtet. Die Nummer lautet 04172/96 61 13 und ist vom 7. März an montags bis freitags 8 bis 16 Uhr besetzt. Weitere Infos gibt’s unter www.johanniter.de/harburg-ukraine.

Für alle, die Wohnraum zur Verfügung stellen wollen, hat das DRK die zentrale Telefonnummer 04171/769 44 44 eingerichtet, die auch von Montag, 7. März, an freigeschaltet wird. Hier werden Angebote gesammelt und vermittelt. Um eine Unterbringung auch einer größeren Anzahl von Menschen sicherzustellen, laufen gemeinsam mit den Hilfsorganisationen außerdem Vorbereitungen, im Notfall schnell zentrale Unterbringungsmöglichkeiten in Betrieb nehmen und die Menschen dort auch versorgen zu können, so der Landkreis.

Jede Kommune benennt einen zentralen Ansprechpartner

Geschaffen werden weiterhin Abgabestellen für Material- und Sachspenden. Sobald Telefonnummern und Adressen feststehen, wird der Landkreis darüber informieren. Jede Kommune werde zudem einen zentralen Ansprechpartner für alle Fragen rund um die Unterstützung ukrainischer Kriegsflüchtlinge und für die Betroffenen selbst benennen. Auch hier wird zeitnah über eine Kontaktmöglichkeit informiert.

„Uns ist es wichtig, gemeinsam mit den Kommunen und Hilfsorganisationen funktionierende Strukturen vor Ort zu schaffen, um den Menschen schnell und unbürokratisch helfen zu können. Dies können wir nur gemeinsam schaffen“, sagt Rainer Rempe. Gleichzeitig hofft er, dass die EU zeitnah eine Entscheidung im Hinblick auf den rechtlichen Status der Kriegsflüchtlinge trifft. „Derzeit ist hier noch vieles im Unklaren“, so Rempe. „Auch wenn wir mit Entsetzen auf den Krieg in der Ukraine blicken, so macht es doch Mut zu sehen, wie eng alle zusammenstehen, um den Menschen, die zu uns kommen, zu helfen.“

Als Zeichen der Solidarität weht seit dieser Woche auch die Flagge der Ukraine vor dem Kreishaus in Winsen. „Damit verändern wir sicher nicht die Welt, aber wir zeigen, dass wir an der Seite der Ukraine und ihrer Bevölkerung stehen“, so Rempe.