Buxtehude/Harburg. Mit 2.2.2022 und 22.2.2022 gibt's gleich zwei besondere Termine. Doch Standesämter der Region stellen neuen Trend fest.
Am Mittwoch ist in Buxtehude Markttag. Doch an diesem 2.2.2022 ist besonders viel los. Denn zusätzlich zu den Marktbesuchern lockt es an diesem Vormittag zahlreiche Hochzeitsgesellschaften zum historischem Rathaus, vor dem auch die Marktbeschicker ihre Verkaufsstände aufbauen.
Insgesamt fünf Paare geben sich an diesem besonderen Tag in Buxtehude das Ja-Wort. Natürlich unter Corona-Vorsichtsmaßnahmen.
Mitarbeiter der Stadt prüfen Impf- und Testnachweise
Das Rathaus wird für die rund 20-minütigen standesamtlichen Trauungen verschlossen. Nur zehn Personen inklusive Paar und Beamte dürfen hinein. Vor dem Gebäude finden sich daher in vielen Fällen noch einige Freunde und Verwandte der Hochzeitspaare ein. Sie bereiten ein paar kleine Überraschungen für die künftigen Eheleute vor. Währenddessen prüfen Mitarbeiter der Stadt bereits die Impf- und Testnachweise des nächsten Hochzeitspaares.
So wie in Buxtehude machen es die meisten Städte und Gemeinden auch. Es gilt überwiegend die 3G-Regel, trotzdem dürfen inklusive des Standesbeamten und dem Brautpaar in den meisten Trauzimmern der Region nur rund zehn Personen direkt bei der Trauung anwesend sein, auch wenn deutlich mehr Platz vorhanden wäre.
Trotz der Bedingungen geben sich Marc und Lisa Böttcher, die noch Schwiemann hieß, als sie das Rathaus betrat, an diesem Mittwoch das Ja-Wort. Liegt das an dem Datum? Ja, für das Paar spielte das Datum eine wichtige Rolle, aber nicht wegen der Schnapszahl. „Der zweite Februar ist das Geburtstagsdatum meines verstorbenen Vaters“, erklärt Lisa Böttcher. „Deshalb ist das Datum in Erinnerung an meinen Vater für uns besonders wichtig gewesen.“
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Gefeiert wird wegen Corona erst im Sommer, so ist zumindest der Plan, wenn es die Pandemie zulässt. Nach der Trauung ging es im engsten Kreis der Familie und Freunde nach Hause. Dort wurde nur etwas beisammen gesessen.
Im Juli wollen auch Jan-Martin Lühmann und seine Partnerin Britta feiern. Auch sie haben den 2.2.2022 als Hochzeitstermin ausgesucht, auch sie zog es nach Buxtehude. „Das Datum sah einfach gut aus und passte zu uns“, sagt Britta Lühmann. „Aber besonders wichtig war es für uns nicht. Es passte einfach terminlich gut.“ Ihr Ehemann Jan-Martin Lühmann ergänzt: „Heute gehen wir mit ein paar engen Freunden und Verwandten essen. Am Wochenende startet dann unsere Hochzeitsreise nach Norwegen.“
Hochzeitsfeier? In Niedersachsen gilt verlängerte Winterruhe
Dass ihre Familie, Freunde und Bekannte gerne feiern, daran lässt die Hochzeitsgesellschaft vor der Rathaustür keine Zweifel aufkommen. Doch in Niedersachsen gilt die verlängerte Winterruhe, große Festivitäten sind aktuell nicht zugelassen. Rund 25 Personen haben daher Stehtische und Sekt herbeigeschafft, Luftballons und Ansprache des Bräutigams, lassen Corona für einen Moment fast vergessen.
Die beiden Paare aus Buxtehude bestätigen die Aussagen mehrerer Standesämter in der Region. „Seit einiger Zeit ist festzustellen, dass vielen Brautpaaren bei der Terminauswahl für eine standesamtliche Trauung ein persönliches Datum wichtiger ist als eine spezielle Zahlenkombination beim Kalendertag“, erklärt Theo Peters, Pressesprecher der Stadt Winsen, auf Abendblatt-Nachfrage. „Zum Beispiel der Tag des Kennenlernens, sei so ein persönliches Datum“, ergänzt er.
Am 22.2.2022 sind in Lüneburg 12 Trauungen geplant
„Die Schnapszahlen gehen mit weitgehend normaler Nachfrage einher. Im Mai ist die Nachfrage höher – auch ohne Schnapszahl“, bestätigt zudem Buchholz-Stadtsprecher Heinrich Helms. Insgesamt sei der 22.02.2022 aber beliebter, als der 2. Februar. In Lüneburg seien am 2.2.2022 vier Ehen in lediglich einem Trausaal geschlossen worden, am 22.02.2022 sind dann schon 12 Hochzeiten in zwei Trausälen geplant. Auch im Bezirk Harburg, wo eigentlich immer nur freitags getraut wird, macht man in diesem Jahr am 22. Februar eine Ausnahme. Dort sind an dem Mittwoch immerhin drei Eheschließungen vorgesehen, für den 2. Februar hatte es laut Bezirksamt keine Nachfrage gegeben. In Seevetal werden am 22. Februar sechs Paare getraut.
Das Angebot der regionalen Standesämter an besonderen Hochzeitssälen sei sehr groß und werde stark nachgefragt, bestätigen alle Standesämter der Region auf Anfrage. Dabei stehen derzeit einige sehr beliebte Trauorte saisonal bedingt oder aufgrund von Bauarbeiten nicht zur Verfügung. Beispielsweise wird der Turm des Wasserschlosses in Winsen aktuell restauriert, in Rosengarten kann die Schmiede des Freilichtmuseums Kiekeberg ab dem beliebten Hochzeitsmonat Mai genutzt werden.