Meckelfeld. Der neue Schulleiter Olaf Lakämper will die Identifikation stärken und mit Vereinen kooperieren. Anbau ist in Planung.

Am Gymnasium Meckelfeld soll sich in den kommenden Jahren einiges verändern. Der neue Schulleiter ist bereits im Amt, ein Anbau für die wachsende Schülerschar wird derzeit geplant und auch ein neuer Name für die Schule am Appenstedter Weg ist im Gespräch.

Künftig könnte das Gymnasium nach einer bekannten Person benannt sein, sagt Olaf Lakämper, der nach vier Jahren als Stellvertretung im August die Leitung übernommen hat. „Ich wünsche mir als Namensgeber eine Persönlichkeit, die zu uns als Umweltschule und Europaschule passt. Deshalb habe ich die Diskussion angestoßen.“

Schulleiter will das Gymnasium Meckelfeld als Heimatort gestalten

Die angedachte Veränderung soll zum einen der Imagepflege dienen, sagt Lakämper. Die bisher oft genutzte Abkürzung „GymMeck“ klinge wenig einladend. Zudem hat sich der neue Schulleiter zum Ziel gesetzt, die Verbundenheit von Schülern und Lehrkräften mit der Bildungseinrichtung zu stärken. Dass diese mit derzeit 723 Schülern eher klein und damit familiär geprägt sei, sieht er als Vorteil. „Jeder Schüler und jede Lehrkraft treffen hier irgendwann aufeinander.“

In Lakämpers Vision, wie sich die Schule künftig entwickeln soll, steht der Begriff „Heimat“ im Mittelpunkt. „Die Schule ist ein wichtiger Ort für alle Beteiligten. Es sollte ein Ort sein, an dem man wertgeschätzt wird, wo man sich wohl fühlt und wo man auch seine Wurzeln hat.“ Um dieses Bild zu festigen, hat der 53-Jährige unter anderem eine engere Kooperation mit der Karoxbosteler Mühle vereinbart.

Einmal pro Woche machen sich Fünft- und Sechsklässler auf den Weg, um in dem von dem Mühlenverein angelegten Bildungsgarten je nach Saison tätig zu werden. Vor Kurzem haben sie in „Doras Garten“ einen Apfel- und einen Birnbaum gepflanzt. Diese werden die Schüler bis zu deren Abschluss begleiten. In Zukunft soll jeder Jahrgang einen solchen Baum pflanzen und beim Wachsen begleiten. Zudem ist ein 2,6 Kilometer langer Lehrpfad von der Schule zu dem Garten geplant. Dort beteiligen sich die Schüler auch am Projekt „Lebensfeld“: Auf einem bewirtschafteten Stück Land soll gezeigt werden, was ein Mensch zum Leben braucht.

Kooperation mit der Wassermühle Karoxbostel soll nachhaltiges Profil stärken

Als Lernort für nachhaltige Bildung passe das Projekt gut zu den Zielen des Meckelfelder Gymnasiums, meint Lakämper, der mindestens einmal in der Woche mit dem Fahrrad von seinem Wohnort Winsen zur Schule fährt. Durch die Kooperation mit der Mühle lernten die Schüler auch viel über altes Handwerk in der Region. „Ich denke, es ist wichtig, dass dieses Wissen nicht verloren geht“, sagt der Lehrer für Sport und Geschichte und ehrenamtliche Fußballtrainer. „Auf diese Weise haben die Schüler Kontakt zu ihrer Heimatregion und auch zu älteren Menschen. Es wäre schön, wenn die Generationen dadurch ins Gespräch kommen.“

Die Identifikation mit der Schule werde durch vielfältige Verbindungen in die nähere Umgebung noch gestärkt, ist Lakämper überzeugt. Deshalb will er die Öffnung und Vernetzung des Gymnasium nach außen weiter vorantreiben, unter anderem durch eine engere Zusammenarbeit mit den Sportvereinen TV Meckelfeld und TuS Fleestedt, dem Seevetaler Präventionsrat, der TU Hamburg sowie der KZ-Gedenkstätte Neuengamme.

Meckelfelder Schule will Stolperstein-Aktion in Seevetal unterstützen

Auch zum anstehenden Jubiläum der Gemeinde Seevetal werden die Schüler etwas beitragen. Zudem will die Schule sich an der Verlegung weiterer Stolpersteine in der Gemeinde beteiligen, womöglich den ersten Gedenkstein in Meckelfeld initiieren. „Es ist wichtig, dieses Thema ins Bewusstsein der Schüler zu bringen und die Erinnerung wach zu halten“, sagt Lakämper.

Sobald die Pandemielage es wieder zulässt, will er auch die schulinternen Traditionen wieder aufleben lassen, die in den vergangenen anderthalb Jahren zum Erliegen gekommen sind: Zwar konnten einige Schüler zu Beginn des Schuljahres auf Klassen- oder Studienfahrt gehen. Doch viele andere identitätsstiftenden Veranstaltungen, wie Konzerte, Feste, Weihnachtsbasar, fehlen im Schulalltag.

Das Schulgebäude soll komplett klimaneutral werden

Um die Schüler über gemeinsame Aktionen zu verbinden, hat der Schulleiter ein Schwerpunktthema für dieses Schuljahr ausgerufen. Bis zum Sommer dreht sich vieles im Gymnasium Meckelfeld ums Lesen. Es gibt Buchempfehlungen auf der Homepage, einige Schüler lesen in Grundschulen vor und ein Marionettenspieler wird auftreten. Auch Lesungen und andere Veranstaltungen sind geplant. Künftig soll jedes Schuljahr unter einem neuen Motto stehen.

Die Planungen für eine Erweiterung des Schulgebäudes, das aus den 1970er-Jahren stammt, schreiten voran. Zwar sei man noch in Phase Null, wie Lakämper sagt, aber die Eckdaten stehen bereits fest. Die vier Container, die derzeit errichtet werden, sollen durch einen festen Anbau ersetzt werden.

Der Neubau wird mit sechs Klassenräumen und zwei sogenannten Differenzierungsräumen für Kleingruppen und individuelles Lernen ausgestattet. An der Planung werden Schüler, Lehrer und Eltern beteiligt und können ihre Wünsche äußern. Im Zusammenhang mit dem Neubau streben die Planer an, das gesamte Schulgebäude klimaneutral zu machen.

Daten zum Gymnasium Meckelfeld

  • Das Gymnasium Meckelfeld wurde 1976 gegründet. Die meisten Jahrgangsstufen bestehen aus vier Parallelklassen. Derzeit besuchen 723 Schüler und Schülerinnen die Schule. Das Kollegium besteht aus 67 Lehrkräften.
  • Im neunten Jahrgang gibt es jeweils eine Tabletklasse. Alle Klassenräume sind mit interaktiven Active-Boards ausgestattet. Außer den Klassen-, Kurs- und Fachräumen gibt es eine Mensa, eine Mediathek, einen Computerraum, eine Sprachenwerkstatt und einen Matheraum.