Hamburg/Neu Wulmstorf. Das ehemalige Labor in Mienenbüttel ist seit einem Jahr dicht. Nun wollen Kriminelle Geld ergaunern – mit einer fiesen Masche.
Tierschützer des Hamburger Tierschutzvereins von 1841 e.V. (HTV) warnen vor einer Falschmeldung, die derzeit im Internet im Umlauf ist. Danach wird nach Pflegestellen und neuen Besitzern für 96 Beagle gesucht, ehemalige Versuchstiere aus dem Tierversuchslabor LPT in Mienenbüttel. Aber: Diese Hunde sind längst vermittelt.
LPT-Labor in Mienenbüttel schon länger dicht
Die bereits eineinhalb Jahre alte Meldung erweckt den Anschein, als sei die Schließung des Tierversuchslabors erst vor Kurzem gewesen. Tatsächlich wurde dem Labor bereits im Januar 2020 am Standort Mienenbüttel die Betriebserlaubnis entzogen.
Die Tiere, darunter 96 Hunde Beagle, 49 Katzen und 80 weitere Hunde sind längst an Tierschutzorganisationen und an Privatpersonen vermittelt worden. Für die Affen aus dem LPT kam die Rettung zu spät – sie wurden in die Niederlande gegeben, laut Hamburger Tierschutzverein an den Versuchstierhändler.
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Bei Kontaktaufnahme mit denjenigen, die vermeintlich die 96 Beagle vermitteln, werde um Geldspenden gebeten. Ein Hund soll 150 Euro kosten. Das teilt die Organisation Soko Tierschutz über Facebook mit und warnt: „Betrüger versuchen gerade Tierliebe und Gutgläubigkeit auszunehmen, um euer Geld zu stehlen.“
Die Erste Vorsitzende des HTV Janet Bernhardt: „Wir warnen davor, Geld zu spenden, da es sich hier offensichtlich um Betrug handelt.“ Grundsätzlich gilt: „Bezahlen Sie nichts für ein Tier, das sie nicht gesehen und kennengelernt haben.“
Das frühere LPT-Labor für Tierversuche:
- Das Gelände des ehemaligen Tierlabors in Mienenbüttel ist insgesamt 3,5 Hektar groß. Auf den Gelände stehen fünf Gebäude, die jedes rund 700 bis 800 Quadratmeter Platz bieten.
- Drinnen gibt es neben den Boxen für Hunde und Katzen mit anschließendem Auslauf und dem Affenhaus, Behandlungsräume, zwei Futterküchen, Büros und Besprechungsräume. Auch Rehkitze, Hasen, Hamster und Meerschweinchen könnten aufgenommen werden. Die Einrichtung soll künftig als Tierzentrum Neu Wulmstorf GmbH firmieren.
- Vorhanden sind zudem Käfige für Greifvögel oder Wärmebetten für Igel oder Eichhörnchen. Die Betten hat das neue Tierzentrum aus einem Krankenhaus erhalten. In einer Hütte im Freien sind Boxen für kleinere Hunde untergebracht, deren Fußböden sich bei Bedarf heizen lassen.
- Dem Tierlabor LPT war nach heimlich aufgenommenen Video-Aufnahmen durch Tierschützer Verstöße gegen das Tierschutzgesetz vorgeworfen worden. Es kam zu Demonstrationen und Mahnwachen. Die Erlaubnis zur Haltung von Tieren für Versuche hatte der Landkreis gegenüber dem seit Jahrzehnten bestehenden Tierversuchslabors widerrufen.