Buchholz. Trakt umfasst 22 Zweibettzimmer und eigene Palliativstation – in kleiner Corona-konformer Runde wurde der Startschuss gefeiert.
Dass im Landkreis Harburg im Bereich Gesundheit sich so Einiges tut, beweisen nicht zuletzt die aktuell zahlreichen Um- und Anbauten. Wie berichtet, investieren die Betreiber 21 Millionen Euro in die Waldklinik Jesteburg, in den jetzt begonnen Anbau der Lüneburger Psychiatrie werden 39 Millionen Euro fließen und auch in das Krankenhaus Buchholz wurde investiert – und zwar in die Aufstockung des Anbaus an das Bettenhaus West.
Zum offiziellen Startschuss war ursprünglich ein Festakt geplant. Der musste aufgrund der Corona-Pandemieausfallen. Und so wurde kürzlich in kleiner Runde gefeiert. Unter den Gästen, die das Haus besichtigen konnten, waren der niedersächsische Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident Dr. Bernd Althusmann (CDU), sowie der Harburger Landrat Rainer Rempe (CDU) und die SPD-Bundestagsabgeordnete Svenja Stadler als Vertreterin des Aufsichtsrats der Krankenhäuser Buchholz und Winsen.
Anbau ist der zweite von vier Bauabschnitten
2015 wurde der erste Teil des Anbaus an das Bettenhaus West gebaut. In der nun fertig gestellten Aufstockung sind auf drei Etagen 22 Zweibettzimmer entstanden sowie eine neue Palliativstation mit sechs Betten. Dadurch können im Altbau des Krankenhauses bisherige Dreibettzimmer in Zweibettzimmer umgewandelt werden. Die Gesamtbettenzahl des Krankenhauses Buchholz bleibt somit bei 304.
„Der Anbau ist vor allem dazu gedacht, den Unterbringungsstandard für die Patienten zu verbessern“, sagt Krankenhausgeschäftsführer Norbert Böttcher. Breitere Flure und größere Zimmer machten es dem Pflegepersonal leichter, die Patienten zu versorgen und Hygienestandards einzuhalten. Schon vor Abschluss der zweijährigen Bauarbeiten waren Ende vergangenen Jahres Patienten in Teilbereichen des Neubaus untergebracht worden.
Lesen Sie auch:
- Großinvestition: So verändert sich Jesteburgs Waldklinik
- Baubeginn für Erweiterung der Lüneburger Psychiatrie
Die Aufstockung des Anbaus an das Bettenhaus West ist der zweite von insgesamt vier Bauabschnitten eines Masterplans aus dem Jahr 2014, mit dem das 68 Jahre alte Krankenhaus bis zum Ende des Jahrzehnts erneuert und zukunftsfähig gemacht werden soll. Während der Landkreis Harburg die Kosten von 6,5 Millionen Euro für den ersten Bauabschnitt getragen hat, wird der jetzt zweite Bauabschnitt mit 6,2 Millionen Euro Zuschuss weitgehend vom Land Niedersachsen finanziert.
Weiterer sechsstöckiger Anbau am Bettenhaus West geplant
Ziel des geplanten dritten Bauabschnittes: den gesamten Bettenbereich auf einen aktuellen Stand zu bringen. Dazu wird ein weiterer, sechsstöckiger Anbau an das Bettenhaus West geschaffen. Fünf der Etagen werden der Patientenversorgung dienen. Im vierten und letzten Bauabschnitt ist ein neuer Funktionsbau mit Überwachungsstation (Intensiv- und Intermediate Care, IMC), Radiologiebereich und Ambulanzen vorgesehen. Die Kosten für den dritten und vierten Bauabschnitt betragen geschätzte 20 beziehungsweise 60 Millionen Euro.
„Eine Gesellschaft zeichnet sich dadurch aus, wie sie mit den Schwächsten und den Kranken umgeht“, sagte Svenja Stadler beim Rundgang. Die Krankenhäuser Buchholz und Winsen seien in dieser Hinsicht zwei große und wichtige Säulen im Landkreis Harburg. Landrat Rempe wies daraufhin, dass die Corona-Pandemie deutlich gemacht habe, wie wichtig eine qualifizierte und hoch professionelle medizinische Versorgung vor Ort sei. „Diese Strukturen sind als Standortfaktor im Landkreis Harburg mit höchster Priorität zu sichern und weiter auszubauen“, so Rempe.