Winsen. Der Eckermann-Park könnte um eine Attraktion reicher werden: Ein Strandbad mit biologischer Wasseraufbereitung und Saunabereich.
Die Chancen für ein Naturbad in der Kreisstadt stehen nicht schlecht. Das Projekt gilt als eine vielversprechende Idee für den Eckermann-Park, über dessen künftige Nutzung diskutiert wird. In einer Sondersitzung des städtischen Kulturausschusses hatten die beiden Büros Polyplan und das Planungsbüro Kreikenbaum & Heinemann die Möglichkeiten für das Projekt vorgestellt. Es soll nach dem einhelligen Votum der Politiker weiter vorangetrieben werden. Derzeit wird für das Bad mit Kosten von 2,8 Millionen Euro gerechnet. Bereits vor zwei Jahren hatte der Ausschuss angeregt, dass sich Bürger mit ihren Ideen für den Park in die Planungen einbringen sollten. Zwar gibt es noch keinen konkreten Zeitplan für das Projekt. Jedoch dürfte es schon Thema bei den anstehenden Beratungen für den Haushalt 2020 sein.
Ein Tag am Strand in der Region
Das Bad soll vor allem auf Tagesbesucher abzielen, die sich mit der Familie an einem Sommertag erholen wollen oder einen Strandurlaub suchen, ohne bis an die Ost- oder Nordsee fahren zu müssen. So ist gleich neben dem 3560 Quadratmeter großen, bis zu drei Meter tiefen Becken ein Strand von 1540 Quadratmetern vorgesehen.
In der Präsentation von Polyplan wird darauf verwiesen, dass vor allem Angebote gemacht werden sollen, die es in den anderen Frei- oder Hallenbädern in der Region noch nicht gibt. Dazu gehören neben dem Strand ein Grillplatz, eine biologische Wasseraufbereitung, Massagedüsen- und liegen, eine Riesenrutsche und ein Saunabereich. Möglicherweise könnte das Bad im Winter zur Schlittschuhbahn werden.
Das Bad soll möglichst lange offen bleiben
Die Planer halten eine ganzjährige Nutzung generell für möglich. Der künftige Betreiber sollte dabei entscheiden, ob er eine vollständige Öffnung außerhalb der Betriebszeiten oder aber eine privilegierte Öffnung für Ganzjahres Kartenbesitzer für richtig hält.
Für den Betrieb des Bades wird vorgeschlagen, Bürger über einen Freibadverein mit einzubinden. Offen ist derzeit, ob im Eckermann-Park über das ganze Jahr hinweg eine Gastronomie angeboten werden soll. „Diese sollte unbedingt ebenfalls vor den nächsten Planungsschritten beraten werden“, heißt es in der Präsentation.
Gesamtkosten liegen bei rund 235.000 Euro pro Saison
Die Höhe des Betriebskostenzuschuss hängt vor allem an den Personalkosten. In der mittleren von fünf ausgerechneten Variante liegen die Gesamtkosten bei gut 235.000 Euro. In einzelnen Szenarien wird mit 10.000 bis zu 50.000 Besuchern pro Saison gerechnet. Bei Eintrittspreisen von drei Euro würden bis zu 150.000 Euro zusammen kommen. In der Region kostet der Eintritt in die Freibäder derzeit durchschnittlich 3,20 Euro.
Für den Weg zum Schwimmbad soll es eine Busverbindung geben, die an die Linie 4 im Stadtbusverkehr angebunden wird. Zusätzlich sind insgesamt 68 Stellplätze für Fahrräder an zwei verschiedenen Standorten vorgesehen. Natürlich werden viele Winsener den Eckermann-Park und das neue Bad auch zu Fuß erreichen können.
Bürgermeister sieht keine Konkurrenz zum Freizeitbad
Bürgermeister André Wiese gilt als Befürworter des Projektes. Er sieht in dem Naturbad eine finanzierbare Ankernutzung für den Park. Daran könnten sich andere Aktivitäten ausrichten. Eine Konkurrenz zum Freizeitbad Die Insel in der Innenstadt halte Wiese für nicht gegeben, heißt es aus dem Rathaus. In der Region um Winsen besuchten nach Informationen von Polyplan zuletzt knapp 47.000 Menschen eines der Freibäder.