Hamburg. CDU setzt sich dafür ein, zwei Seen im Hamburger Norden zu offiziellen Badegewässern zu machen. Das sind die Gründe.

Auf einer alten Postkarte aus den 1960er-Jahren ist der Kupferteich in Poppenbüttel noch als offizielles Freibad abgebildet. Holger Gerke (75) aus Poppenbüttel kann sich noch gut erinnern, wie er und seine Schulfreunde im Sommer dort immer schwimmen gingen. In jeder freien Minute seinen sie im Wasser gewesen. Bis irgendwann die Warnung kam, weil es wegen der zahlreich genutzten Kuhweiden ringsum zu Verunreinigungen des Wassers gekommen sein soll.

An diese alten Zeiten des Freibads möchte der CDU-Ortsverband Alstertal gern anknüpfen. Außerdem haben die Politiker den Hummelsee in Hummelsbüttel im Blick, der als Baggerloch in den 1960er-Jahren entstand. „Wir setzen uns dafür ein, dass der beliebte Hummelsee und der Kupferteich offizielle Badegewässer werden“, sagt Wolfgang Kühl, Mitglied im CDU-Ortsverband.

„Die Zahl der Bewohner im Alstertal steigt kontinuierlich. Überdurchschnittlich wächst auch die Zahl der Bewohner, die über kein Auto verfügen und deren Haushaltsbudget unterdurchschnittlich ist.“ Alle Freibäder seien viele Kilometer entfernt und vor allem für jüngere Kinder zu weit weg, um mit dem Fahrrad hinfahren zu können. „Deshalb ist es wichtig, schnell kostenfreie Bademöglichkeiten zu schaffen, die fußläufig leicht erreichbar sind“, so Kühl.

Gut für die Infrastruktur

Die CDU-Fraktion will deshalb in der ersten Sitzung des Regionalausschusses Alstertal nach der Sommerpause beantragen, dass alle Voraussetzungen geschaffen werden, damit beide Seen ab Beginn der Badesaison 2020 als offizielle Badegewässer genutzt werden können. „Die Stadt soll sich um eine Untersuchung der Wasserqualität kümmern“, fordert Kühl.

Wolfgang Kühl vom CDU-Ortsverband Alstertal setzt sich für die Freigabe von zwei Gewässern zum Baden ein.
Wolfgang Kühl vom CDU-Ortsverband Alstertal setzt sich für die Freigabe von zwei Gewässern zum Baden ein. © Michael Rauhe | Michael Rauhe

Eine Ausweisung als offizielles Badegewässer wäre auch der Infrastruktur dienlich. Dann würde es Toiletten geben, sagt Kühl, und die kämen auch den Spaziergängern zugute. Zuletzt gab es auch einen Vorstoß für einen neuen Badeplatz in Blankenese an der Elbe. Auch dort hatte es bis zum Zweiten Weltkrieg an beiden Uferseiten Badeschiffe, Badekarren und Freibäder gegeben.

Nach Angaben von Jan Dube von der Umweltbehörde ist es nach der Hamburger Badegewässerrichtlinie ausdrücklich vorgesehen, dass sich die Öffentlichkeit an der Überprüfung und Aktualisierung der Badegewässer beteiligt. „Noch liegt uns ja kein Vorschlag oder Antrag vor, einen solchen würden wir aber in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Wandsbek dann konkret bewerten.“ Zur Zeitplanung könne er aber sagen: „Wenn ein Badegewässer neu ausgewiesen wird, muss es vorher drei Jahre auf die Wasserqualität überprüft werden.“