Winsen. Die Volksbank Lüneburger Heide hat ihre Führungsriege komplettiert. Der neue Vorstand will Digitales und Filialgeschäft verbinden.

Der Vorstand der Volksbank Lüneburger Heide ist wieder komplett. Nach Cord Hasselmann, der in den Ruhestand wechselte, steht seit dem 1. August Ulrich Stock mit an der Spitze der genossenschaftlichen Bank. Neben Stock bilden Stefanie Salata und Gerd-Ulrich Cohrs den Vorstand. Stock hat als Marktvorstand die Aufgabe übernommen, das Filialgeschäft mit Internet- , Video- und Telefonberatung bequem und einfach zu verknüpfen. „Die Kommunikation muss barrierefrei ineinander übergehen“, sagte Stock bei seinem ersten Pressegespräch dem Abendblatt.

Die Beratung kann künftig zu Hause beginnen

Beispiel Baufinanzierung: Künftig können sich Kunden etwa erste Daten zu Hause am Bildschirm zusammenstellen und danach in die Beratung einsteigen. Diese Beratung kann dann auf der Basis aufbauen und dabei sowohl persönlich in einer der 50 Filialen, am Telefon oder weiter online gestaltet werden.

Für die Standorte der Filialen kommt es Stock darauf an, dass sie für die Kunden sichtbar sind, im Alltag häufig von Kunden passiert werden und gut erreichbar bleiben. „Die Öffnungszeiten werden aber künftig eingeschränkt werden müssen“, sagt Stock. Hintergrund: Bundesweit sind in den vergangenen fünf Jahren die Kontakte am Schalter um 30 Prozent zurückgegangen. Aktuell investiert die Bank in das gleich neben der Zentrale gelegene Kreativhaus und in die neue Filiale in Salzhausen rund sechs Millionen Euro. Beide Projekte sollen im kommenden Jahr fertig werden.

Die Preise haben 2018 erneut um fünf bis sieben Prozent angezogen

Am Immobilienmarkt sehen Stock und Salata keine Entspannung. „Die Preise haben 2018 erneut um fünf bis sieben Prozent angezogen. Der Trend hält an“, sagt Salata. Hintergrund ist auch die immer noch ungebrochene Nachfrage nach Wohnraum. „Bei den von uns vermarkteten Gebieten in Maschen, Amelinghausen oder Visselhövede ist die Nachfrage drei bis vier Mal höher als das Angebot“, so Salata.

Bei der Volksbank steigt auch vor diesem Hintergrund die Kreditsumme weiter an. Auch die Bilanzsumme hat sich inzwischen von 3,3 auf 3,4 Milliarden Euro erhöht. Parallel nimmt die Zahl der vermögenden Privat-, und Firmenkunden zu. Bei insgesamt 177.000 Kunden fallen derzeit 15 Prozent und damit knapp 27.000 Menschen in diese Kategorie. Kriterien sind sechsstellige Anlagebeträge sowie ein Vermögensaufbau über Wertpapiere oder Immobilien. Knapp 77.000 Genossen halten Anteile an der Bank, gestückelt zu jeweils 150 Euro, die in den vergangenen Jahren mit sechs Prozent verzinst wurden.

Der neue Vorstand lernte das Bankgeschäft von der Pike auf

Ulrich Stock stammt aus Felsberg in der Nähe von Kassel und hat das Bankgeschäft von der Pike auf gelernt. Der Bankkaufmann hat an der Akademie Deutscher Genossenschaften in Montabaur studiert und als diplomierter Bank-Betriebswirt abgeschlossen. Der 39-Jährige begann seine Karriere bei der Kasseler Bank und wechselte 2010 zur VR Bank Bamberg. Dort wurde er 2014 in den Vorstand berufen und übernahm 2016 die Vorsitz. Durch seine lange Tätigkeit bei Genossenschaftsbanken sowie im Vorstand gilt er im Verbund als gut vernetzt. In seiner Freizeit engagiert sich Stock bei der Freiwilligen Feuerwehr in Felsberg und als Rotarier. Zudem spielt er Golf. Handicap: 17,7.