Norderney. Hanna-Sophie kümmert sich auf Norderney um die Belange der jüngsten Besucher. Zum Sommer plant sie etwas ganz Großes.
Das Amt verlangt ihr einiges ab: Müll sammeln am Strand zum Beispiel, eine Halloween-Party feiern und ab und zu steht sie mit dem Kurdirektor auch gemeinsam auf der Bühne. Was der Job als Kinderkurdirektorin aber vor allem abverlangt, ist jede Menge Spaß. Seit den Sommerferien ist die zehnjährige Hanna-Sophie auf Norderney unter anderem für das Kinder-Freizeitprogramm auf der Nordseeinsel zuständig. Und sie hat noch Großes vor.
Als Als Hanna-Sophie sich für den Job als Kinderkurdirektorin (kurz Kiku) bewarb und tatsächlich zum Vorstellungsgespräch im Conversationshaus eingeladen wurde, war das ziemlich aufregend. Da war die Leiterin der Marketingabteilung der Staatsbad Norderney GmbH, der Veranstaltungsleiter und die kleine Hanna-Sophie, die von ihren Plänen für ihre Heimatinsel erzählen sollte.
Das hat sie so gut gemacht, dass sie ein paar Wochen später die Zusage bekam und seit den Sommerferien offizielle Kinderkurdirektorin ist. Was sich so nett anhört, könnte auch leicht schiefgehen und sich wichtiger anhören als es ist. Aber tatsächlich kann Hanna-Sophie mitgestalten.
Nordsee: Das plant Norderneys Nachwuchs-Kurdirektorin
Beim Gespräch im „Stadtcafé“ ihrer Eltern berichtet sie von all den Ideen, die sie schon mit ausgetüftelt und mit realisiert hat. Das wären die Müllsammel-Aktion mit nachhaltigem Basteln, eine Kürbisparty zu Halloween zum Beispiel. Auf einem bunten Flyer sind die Aktionen zum Mitmachen, Sportliches und Kultur und Partys aufgelistet. Das Thema Nachhaltigkeit liegt Hanna am Herzen. „Deshalb möchte ich die Müllsammel-Aktion wiederholen“. Auf dem Programm für die kommenden Wochen stehen noch Plätzchenbacken, eine Nikolausaktion und das Anbaden am 1. Januar. Und bald schon muss sie am Sommerprogramm mitarbeiten. Da hat sie Großes vor: Ein riesiges Kinderfest am Spielplatz Kap Hoorn.
„Ich mache überall mit, versuche es jedenfalls“, sagt Hanna-Sophie. Beim jährlichen Anbaden war sie mit ihrer Freundin Fenja bislang nur mit dem halben Körper im Wasser, vielleicht traut sie sich als Kinderkurdirektorin ja im neuen Jahr etwas weiter in die kalte Nordsee.
Die Kinderkurdirektorin ist eine der letzten echten Norderneyerinnen
Seit zehn Jahren wird auf Norderney jedes Jahr ein Kinderkurdirektor oder -direktorin ausgewählt. Ihre Aufgabe ist es, das Inselleben für Kinder aktiv mitzugestalten. Hanna-Sophie und ihre Vorgänger werden dafür mit einem eigenen Büro und einem eigenen Budget ausgestattet. Vor allem aber sollen sie ihre Ideen für die Veranstaltungen für Kinder mitbringen und die Interessen und Wünsche der Norderneyer und der Gäste vertreten.
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„Ich werde ernst genommen, und es ist toll mit allen gemeinsam zusammenzuarbeiten“, sagt Hanna-Sophie, die übrigens eine der letzten echten Norderneyerinnen ist und hier in der Geburtsklinik zur Welt kam. Inzwischen müssen die Schwangern ihre Kinder auf dem Festland zur Welt bringen.
Besonders toll fand Hanna-Sophie das offizielle Fotoshooting für ihr professionelles Kinderkurdirektorinnen-Porträt. Was sie allerdings noch gewöhnungsbedürftig findet, ist es auf der Bühne zu stehen und sich vorzustellen. „Hallo, ich bin Hanna-Sophie Busse. Ich bin die Kinderkurdirektorin und für den Spaß zuständig“, sagt sie dann. Gerade erst musste sie wieder Präsenz zeigen beim 118. Deutschen Bädertag am ersten Novemberwochenende auf Norderney vor all den wichtigen erwachsenen Kurdirektoren und auch ihrem großen Kollegen, dem Kurdirektor des Staatsbades Wilhelm Loth.
Skatmeisterin ist Hanna-Sophie auch schon
Aber Hanna-Sophie stemmt solche Aufgaben. Sie ist ohnehin ziemlich umtriebig und selbstständig und immer voller neuer Ideen. Sie spielt Handball, macht Ballett und spielt schon fast professionell Skat. Denn schließlich hat sie ja auch ein Leben außerhalb des ehrenamtlichen Jobs. Jeden Mittwochabend geht es in das Jugend- und Gästehaus Klipper zum Skatkloppen mit ihrer Freundin Fenja und anderen begeisterten Kartenspielern.
Hanna-Sophie ist so gut, dass sie Grundschulmeisterin im Skat ist. Sie spielt das Kartenspiel seit der ersten Klasse und trainiert regelmäßig, um noch besser zu werden. „Ich mag daran auch das Gemeinschaftserlebnis mit meinen Freunden“, sagt sie. Mit Fenja, Emma und Hannah zum Beispiel.
Nordsee: Norderneys Kurdirektorin wünscht sich ein Fohlen
Trotz ihres Engagements für den Norderneyer Tourismus als Kiku hat Hanna-Sophie immer noch Kapazitäten und Energie. Zwar hat sie gerade erst vor vier Wochen ihre beiden Häschen bekommen, da träumt sie schon vom nächsten Tier. Sie möchte ein Fohlen und vorher natürlich noch reiten lernen. „Fenja und ich haben uns schon ein Fohlen im Internet ausgesucht“. Am Nachmittag nach dem Treffen mit der Abendblatt-Reporterin soll es noch zum Stall gehen. Dann will sich Hanna-Sophie eine Box aussuchen für „Brownie“ oder „Raven“, das sind derzeit die Namensfavoriten für das zukünftige Fohlen, das um die zehn Monate als sein soll.
Die Fünftklässlerin geht eben planmäßig und strukturiert vor. „Das hat bei den Kaninchen ja auch schon geklappt“, sagt sie und guckt zu ihrer Mutter. Die zuckt nur mit den Schultern. Es scheint, als liege noch ein etwas härterer Kampf um ein Fohlen vor Norderneys Kinderkurdirektorin.
Der Aufenthalt auf Norderney wurde freundlicherweise unterstützt von INSULAR Ferienapartments und der Reederei Frisia.