Bergen auf Rügen. Auf der diesjährigen Inselkonferenz werden die dringlichsten Themen besprochen – es geht dabei auch um den knappen Wohnraum.
Der klassische Sylt-Urlauber wird vermutlich nicht nach Baltrum reisen, wer die Nordsee liebt, nicht auf eine Ostseeinsel. Zu unterschiedlich sind Angebot, Natur, Infrastruktur – zumindest auf den ersten Blick. Doch vor der zweiten deutschen Inselkonferenz, die am heutigen Donnerstag auf Rügen beginnt, sehen die Teilnehmer mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. „Es gibt ziemlich identische Probleme auf den Inseln“, sagt etwa der Bürgermeister der kleinen ostfriesischen Insel Baltrum, Harm Olchers. Bei der Konferenz wollen die Teilnehmer ein Netzwerk schaffen und so auch auf Bundesebene Gehör für die gemeinsamen Herausforderungen finden.
Diese liegen etwa in der Frage, ob und wie stark neue touristische Angebote beschränkt werden müssen. Zu voll und zu laut – dies finden Insulaner mittlerweile nicht nur auf Sylt. Nachhaltigkeit und Tourismusakzeptanz bei den Einheimischen sind auch für den Vorsitzenden des Tourismusverbands Rügen, Knut Schäfer, die zentralen Themen der Konferenz. „Wir müssen miteinander reden und von einander lernen. Das Gesamtpaket muss stimmen.“ Denn Tourismus soll auch in den nächsten Jahrzehnten die Wertschöpfung in den Urlaubsregionen generieren.
Inseln beraten über Wohnraum und Sturmfluten
Ein weiteres Thema ist der knappe Wohnraum auf den Inseln. Die Immobilienpreise sind so hoch, dass sich ein Arbeitnehmer diese oft nicht leisten kann. Oft würden utopische Beträge aufgerufen, sagt auch Baltrums Bürgermeister Olchers. Und für Eigentümer ist es oftmals lukrativer, an Feriengäste zu vermieten als an Dauermieter.
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Auch der Klimawandel spielt bei der zweitägigen Konferenz eine Rolle. Dieser droht Inseln besonders hart zu treffen. Auf Baltrum und Noderney laufen bereits Projekte, um besser auf Sturmfluten vorbereitet zu sein.