Kiel/Hannnover/Bremen. Von der Belebung des Arbeitsmarktes profitieren insbesondere junge Menschen. Weitere Entwicklung hängt von Pandemiegeschehen ab.
Im Oktober hat sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt in den norddeutschen Bundesländern weiter leicht verbessert. Die Regionaldirektionen der Agentur für Arbeit veröffentlichten am Donnerstag die Zahlen zur Entwicklung der Arbeitslosenzahlen. Nach wie wirkt sich die Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt im Norden aus.
Schleswig-Holstein: Arbeitslosigkeit im Vergleich zu September gesunken
Die Arbeitslosigkeit im Oktober ist in Schleswig-Holstein im Vergleich zum Vormonat gesunken. Wie die Regionaldirektion der Agentur für Arbeit berichtete, sind derzeit im Norden 92.200 Männer und Frauen ohne festen Job. Das sind 1,9 Prozent oder 1800 Betroffene weniger als im September. Im Vergleich zum Vorjahresmonat macht sich die Corona-Krise jedoch deutlich bemerkbar: Gegenüber dem Oktober 2019 stieg die Zahl der Arbeitslosen um 15 900 Menschen oder 20,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt nun 5,8 Prozent. Im Oktober 2019 lag sie bei 4,8 Prozent.
„Im Oktober hat sich in Schleswig-Holstein die leichte Entspannung am Arbeitsmarkt fortgesetzt“, sagte die Chefin der Regionaldirektion Nord der Arbeitsagentur, Margit Haupt-Koopmann. So sei - im Vergleich zum Vormonat September - nicht nur die Zahl der Arbeitslosen insgesamt deutlich gesunken, sondern auch die Altersgruppe der „unter 25-Jährigen“ konnte überdurchschnittlich von dieser Entwicklung profitieren. Ihre Zahl sei um 880 oder 8,9 Prozent zurückgegangen.
Niedersachsen: Entspannung – aber Corona-Lage bleibt bestimmend
Im Oktober hat sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt in Niedersachsen weiter leicht verbessert. Die Corona-Folgen zeigen sich im Vergleich zum Vorjahr aber nach wie vor deutlich. Landesweit waren im abgelaufenen Monat etwas mehr als 255 000 Menschen ohne Job registriert, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag mitteilte. Das entsprach einer Abnahme um drei Prozent zum September, als ebenfalls schon ein rückläufiger Trend gemeldet worden war. Die Quote sank um 0,2 Punkte auf 5,8 Prozent.
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Allerdings wird mit Blick auf das Vorjahr klar, wie sehr die Pandemie das Wirtschaftsleben im Griff behält: Zuletzt waren über ein Fünftel (21,5 Prozent) mehr Menschen auf der Suche nach einer Stelle als im Oktober 2019. BA-Regionalchef Johannes Pfeiffer erklärte: „Die weitere Entwicklung wird von dem Pandemiegeschehen abhängen und den möglichen Konsequenzen für einzelne Branchen.“
Zahl der Arbeitslosen in Bremen sinkt weiter
Die Zahl der Arbeitslosen im Bundesland Bremen ist im Oktober ebenfalls weiter gesunken. Regionaldirektion der Agentur für Arbeit ging sie im Vergleich zum September um 1,5 Prozent auf 42.669 Menschen zurück. Die Arbeitslosenquote lag im kleinsten Bundesland damit bei 11,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist mit 6 654 Menschen die Arbeitslosigkeit aber um 18,5 Prozent gestiegen.
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Von der Belebung des Arbeitsmarktes haben den Angaben zufolge zuletzt überdurchschnittlich junge Menschen profitiert. Von den unter 25-Jährigen waren im Vergleich mit dem Vormonat 280 Menschen weniger arbeitslos gemeldet, was einem Rückgang von 5,8 Prozent entspricht. Viele von ihnen konnten eine Ausbildung oder ein Studium beginnen. Der erheblich Anstieg zum Vorjahr um 31,1 Prozent verdeutliche jedoch, dass junge Erwachsene stark von der Corona-Krise getroffen wurden, hieß es.