Bremen/Hamburg. Vier Feuerwehrleute bei Kampf gegen die Flammen in Luxusyacht verletzt. Hamburger Experten unterstützen.

Nach fast zwei Tagen Kampf gegen die Flammen auf dem Gelände der Bremer Lürssen-Werft haben die Feuerwehrleute den Großbrand am Sonntag gelöscht. Bereits am Sonnabend konnten die Einsatzkräfte einen ersten Erfolg melden: Das Feuer war so weit eingedämmt, dass es sich nicht weiter ausbreiten konnte. Bis zum Sonnabendabend waren bis zu 180 Einsatzkräfte aus Bremen und den umliegenden Landkreisen im Einsatz. Ab dem Sonntagmorgen waren nur noch etwa 40 Feuerwehrleute vor Ort. Insgesamt waren seit dem Ausbruch des Feuers laut Bremer Feuerwehr rund 900 Einsatzkräfte im Einsatz.

Während die Flammen im Schwimmdock der Lürssen-Werft am Freitag gelöscht werden konnten, stellte das Feuer in einer teuren Yacht die Einsatzkräfte vor große Herausforderungen. Neben vielen brennbaren Materialien waren die kleinen, bei einem Brand schwer erreichbaren Räume ein Problem, so ein Feuerwehrsprecher. Außerdem sei das Schiff aus Metall – das habe eine hohe Wärmeleitfähigkeit. Rauch und Hitze erschwerten die Arbeit.

Insgesamt gab es an der Einsatzstelle vier leicht verletzte Einsatzkräfte. Bei den Verletzungen handelte es sich um eine leichte Rauchgasintoxikation, eine Kreislaufschwäche, einen umgeknickten Fuß sowie eine Schnittverletzung. Drei der Einsatzkräfte wurden zur Behandlung in Krankenhäuser transportiert.

Hamburger Spezialisten vor Ort

Aufgrund der schwierigen Lage wurden auch zwölf Spezialisten zur Schiffsbrandbekämpfung aus Hamburg angefordert, um die Bremer Kollegen zu unterstützen, wie der Sprecher dem Abendblatt sagte. Aus Brunsbüttel wurde Spezialgerät geliefert, mit dem sich mit Hilfe eines starken Wasserstrahls Löcher in den Rumpf der Yacht schneiden lassen.

Der Brand war am frühen Freitagmorgen gegen 2 Uhr in einem Schwimmdock und an einer darin liegenden Yacht ausgebrochen. Bei dem Neubau handelt es sich nach Informationen des „Weser-Kuriers“ um eine 146 Meter lange Millionen-Jacht namens „Sassi“, die 2020 fertig gestellt werden sollte. Die Werft machte dazu keine Angaben.

„So ein Feuer in dieser Ausdehnung ist für die Feuerwehr in Bremen ein ganz besonderer Einsatz“, sagte der Feuerwehr-Sprecher. „Es ist definitiv der größte dieses Jahres. Vielleicht ist es sogar einer der größten Einsätze der vergangenen Jahrzehnte.“ Schiffsbrände sind dem Sprecher zufolge grundsätzlich schwieriger zu löschen als Hausbrände. „Ein Gebäude ist übersichtlich, so ein Schiff hat begrenzte Zugänge. Es ist ein immenser logistischer Aufwand.“