Kiel/Hannover. Der Gefahrenindex steht im Nordosten mittlerweile auf der höchsten Warnstufe. Offene Feuer im Wald oder in Waldnähe verboten.
Weil es im Mai kaum geregnet hat, steigt die Gefahr von Waldbränden in Niedersachsen weiter. Der Nordosten Niedersachsens erreicht auf dem Waldbrandgefahren-Index des Deutschen Wetterdienstes (DWD) die höchste Stufe 5. „Die Kiefernwälder in der Heide sind besonders anfällig, Feuer zu fangen“, sagte der Sprecher der niedersächsischen Landesforsten, Mathias Aßmann, am Donnerstag.
Die Bodenvegetation und der Boden seien aber auch in anderen Regionen mittlerweile stark ausgetrocknet. Für viele Landesteile gelten derzeit die Warnstufen 3 und 4. Im äußersten Westen, im Emsland, schätzt der DWD die Gefahr mit Warnstufe 2 dagegen geringer ein. Auch in bergigen Regionen mit viel Laubwald und kleinen Flüssen wie dem Harz sei die Waldbrandgefahr nicht so hoch, sagte Aßmann.
Waldbrandzentrale in Lüneburg seit März wieder geöffnet
Um Brände frühzeitig zu entdecken, hat die Waldbrandzentrale in Lüneburg für diese Saison seit Mitte März wieder geöffnet. Dort überwachen Mitarbeiter Bilder und Daten von knapp 20 Waldbrandüberwachungskameras. Erkennen sie einen Brand, alarmieren sie die Feuerwehr. In der Heide habe es schon einzelne Brände gegeben, sagte Aßmann. Größere Brände seien aber nicht dabei gewesen.
Um Waldbrände möglichst zu verhindern, sind im Moment offene Feuer im Wald oder in Waldnähe verboten. Auch Rauchen ist dort bis Ende Oktober nicht erlaubt. Auch heiße Katalysatoren und aus dem Auto geworfene Kippen könnten Brände entfachen, warnen die Landesforsten. Grillen ist nur an bestimmten Plätzen erlaubt.
Trockenheit schürt auch in Schleswig-Holstein Brandgefahr
Zudem sieht der Deutsche Wetterdienst DWD die Waldbrandgefahr in seinem Gefahrenindex derzeit für Teile des südlichen Schleswig-Holsteins und der Lüneburger Heide bei der höchsten Warnstufe fünf. „Das wird auch in den nächsten Tagen so bleiben“, sagte am Donnerstag ein DWD-Sprecher. Die Ostströmung mit dem trockenen Wetter halte zunächst an. „Wir haben am Wochenende zwar Schauer und Gewitterneigung, die einzelnen Schauer werden jedoch nicht für eine flächenendeckende Entspannung der Lage sorgen.“
In Hamburg sei es auch trocken, dort gelte aber nur Warnstufe drei bis vier: „Da die Laubwälder in der Hansestadt nicht ganz so empfindlich sind wie Nadelgehölze.“ Der Index für Waldbrandgefahr wird aufgrund von Lufttemperatur, Luftfeuchte, Windgeschwindigkeit und Niederschlag berechnet.
Schleswig-Holsteins Landesfeuerwehrverband erinnerte in diesem Zusammenhang an das absolute Verbot für offene Feuer und das Rauchverbot in Wäldern. Autofahrer sollten die Zufahrten zu Wäldern, Mooren und Heideflächen als Rettungswege freihalten.