Feiern mit Schlägereien, Polizisten-Bashing und Komasaufen: Zahlreiche Polizeieinsätze und Rekord-Promille-Werte im Norden.

Auch das Feiern und Trinken will gelernt sein. Insbesondere mit dem rechten Maß gibt es immer wieder Probleme. Auch wenn am Vatertag eigentlich die Mehrheit Fünfe gerade sein lassen will, gerieten gerade viele in Schieflage.

Massenschlägerei in Oldenburg

Im Kreis Oldenburg in der Gaststätte in Ganderkesee hatten am Donnerstag rund 700 Menschen die ehrliche Absicht, den Vatertag friedlich zu Ende zu feiern. Am frühen Abend aber gerieten etwa zehn bis fünfzehn stark angetrunkene Menschen aneinander. Es kam zur Schlägerei. Die Szene verlagerte sich schnell auf die angrenzende Straße. Anwohner riefen die Polizei.

Als die ersten Beamten eintrafen, warfen die Jugendlichen und „Feiernden“ im Alter bis Mitte 30 Flaschen auf die Polizisten und beschimpften sie, sagte eine Polizeisprecherin. Auch seien Rettungskräfte daran gehindert worden, Verletzten zu helfen. Die Polizisten griffen schließlich zu Schlagstock und Reizgas, um die Lage zu beruhigen. Auch die Bereitschaftspolizei Bremen und Polizeihunde kamen zusätzlich zum Einsatz.

Befreiungsversuche in Winsen

Auch beim Winsener Stadtfest im Kreis Harburg schlug der Polizei bei einem Einsatz am Vatertag Gewalt entgegen. Im Schlosspark zielte ein 24-Jähriger zunächst mit einer Spielzeugpistole auf zwei Beamte und sagte dazu „Ich knall’ dich ab“. Als die Polizisten den Mann mit auf die Wache nehmen wollten, wehrte er sich. Ein Freund versuchte zudem, die Beamten wegzuschubsen, im Gerangel trat er einer Polizistin gegen das Sprunggelenk und verletzte sie leicht.

Unbeteiligte Festbesucher beschimpften die Beamten daraufhin. Diese setzten mehrfach Pfefferspray ein, um die Menge auf Abstand zu halten. Am Ende beruhigten insgesamt 30 Polizisten die Situation im Schlosspark. Der Einsatzleiter der Polizeiinspektion Harburg, Wilfried Reinke, zeigte sich von der „konkreten und anlasslosen Bedrohung“ der Polizisten besorgt. Dass Unbeteiligte polizeiliche Maßnahmen zu verhindern suchen, sei „ein absolutes Tabu“.

Rekord-Promillewert in Rendsburg

In Rendsburg haben Polizisten nach Zeugenhinweisen einen Autofahrer mit einem Alkoholwert von mehr als vier Promille aus dem Verkehr gezogen. Beamte bemerkten bei einer Kontrolle am Donnerstagabend sofort starken Alkoholgeruch bei dem 33-Jährigen. Die Beamten ließen eine Blutprobe entnehmen und stellten den Führerschein des Betrunkenen sicher.

Gleichberechtigung mit 3,06 Promille

Auch die Gleichberechtigung brach sich am Vatertag Bahn: Eine 36 Jahre alte Frau hat es offensichtlich in Sachen Alkoholkonsum mit den Männern aufnehmen wollen. Sie wurde am Donnerstagabend mit einem Atemalkoholwert von 3,06 Promille gestoppt. Verkehrsteilnehmer hatten die Polizei informiert, weil die Frau in Sereetz (Kreis Ostholstein) an einer Tankstelle betrunken in ihr Auto gestiegen war. Die 36-Jährige erwartet ein Ermittlungsverfahren wegen Trunkenheit im Verkehr. Ihr Führerschein wurde beschlagnahmt.