In Hannover, Braunschweig und Wolfsburg steht der öffentliche Nahverkehr. Die Kitas trifft es im ganzen Norden.

Erst der Kanal, dann Kitas und Stadtverwaltungen: Im Norden haben die angekündigten Warnstreiks im öffentlichen Dienst begonnen. Den Anfang macht das Personal am Nord-Ostsee-Kanal. Die Schleuse in Brunsbüttel ist seit dem Morgen geschlossen.

Ver.di legt Kitas, Müllabfuhr und Stadtbahnen lahm

Ein Mann demonstriert bei der Ver.di-Kundgebung in Hamburg für mehr Gehalt
Ein Mann demonstriert bei der Ver.di-Kundgebung in Hamburg für mehr Gehalt © dpa | Axel Heimken
Kita-Mitarbeiter machen in Hamburg ihrem Unmut Luft
Kita-Mitarbeiter machen in Hamburg ihrem Unmut Luft © dpa | Axel Heimken
Ende der Vorstellung? Die Hamburger Staatsoper wird bestreikt
Ende der Vorstellung? Die Hamburger Staatsoper wird bestreikt © Jörg Riefenstahl | Jörg Riefenstahl
Ver.die-Chef Frank Bsirske, erneuerte in Hamburg die Forderungen der Arbeitnehmer. Sie sollten an der
Ver.die-Chef Frank Bsirske, erneuerte in Hamburg die Forderungen der Arbeitnehmer. Sie sollten an der "Festtagsstimmung der Bosse" teilhaben © dpa | Axel Heimken
Stillstand in Hannover: Blockierte Stadtbahnen der Verkehrsbetriebe
Stillstand in Hannover: Blockierte Stadtbahnen der Verkehrsbetriebe © dpa | Hauke-Christian Dittrich
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der hannoverschen Verkehrsbetriebe Üstra demonstrieren mit einem Traktor, dass die Personenbeförderung auch mal langsamer vonstatten gehen kann
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der hannoverschen Verkehrsbetriebe Üstra demonstrieren mit einem Traktor, dass die Personenbeförderung auch mal langsamer vonstatten gehen kann © dpa | Hauke-Christian Dittrich
Proteste auch in Kiel: Streikende Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes starten am Gewerkschaftshaus zu einem Demonstrationszug
Proteste auch in Kiel: Streikende Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes starten am Gewerkschaftshaus zu einem Demonstrationszug © dpa | Carsten Rehder
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Kie/Hannover/Wolfsburgl Am Nord-Ostsee-Kanal ist seit heute Morgen die Schleuse in Brunsbüttel geschlossen. Dies bestätigte die Verkehrszentrale der Deutschen Presse-Agentur. Im Tarifkonflikt mit den Arbeitgebern des öffentlichen Dienstes hat die Gewerkschaft Ver.di hat das Personal zum Warnstreik aufgerufen. Im Laufe des Tages wollen auch Beschäftigte von Kitas, Stadtverwaltungen, Bauhöfen, Stadtwerken und anderen Einrichtungen dem Aufruf zum Warnstreik folgen.

Großkundgebung mit Bsirske in Hannover

Viele Eltern vor allem in größeren Städten Schleswig-Holsteins werden am heutigen Donnerstag ihre Kinder nicht wie gewohnt in der Kita betreuen lassen können. In Kiel bleiben die meisten der 35 städtischen Einrichtungen ganz geschlossen. Am späten Vormittag gibt es in Kiel eine Demonstration und eine Kundgebung vor dem Hauptbahnhof. Ver.die Niedersachsen erwartet um 11.30 Uhr rund 8.000 streikende Angestellte zur Kundgebung auf dem Opernhausplatz in Hannover. Hauptredner soll Verdi-Chef Frank Bsirske sein. Auf dem Marktplatz in Bremen ist eine Demo mit rund 2500 Teilnehmern geplant.

In Niedersachsen treffen die Warnstreiks vor allem den öffentlichen Nahverkehr. In Hannover, Braunschweig und Wolfsburg bleiben Busse und Bahnen den ganzen Tag lang stehen, obwohl Schüler gerade Abiturprüfungen schreiben müssen. In den genannten drei Städten sowie in Peine, Salzgitter und Einbeck sind auch die meisten Kitas geschlossen. Auch die Stadtreiniger arbeiten mancherorts gar nicht.

Streikposten seit drei Uhr morgens unterwegs

Ab 3 Uhr trafen sich die ersten 30 Streikposten in Hannover auf dem Üstra-Betriebshof Glocksee und zeigten Transparente, wie Verdi-Gewerkschaftssekretär Marian Drews mitteilte. Ab 7 Uhr würden dann auch die anderen Mitarbeiter vor Ort zusammenkommen.

Auch einige Klinikum-Angestellte legen in Hannover und Bremen ihre Arbeit nieder. Dort kümmern sich Ärzte und Pfleger nur um Notfälle und um Patienten, die bereits in den Krankenhäusern liegen. Auch Stadtwerksmitarbeiter und Personal von Jugend- und Jobzentren sowie Stadtbibliotheken und Sparkassen legten die Arbeit nieder.

Sie wollen sechs Prozent mehr Geld

Bundesweit legen Tausende Angestellte von Bund und Kommunen seit einigen Tagen ihre Arbeit nieder, weil sie vor den Tarifverhandlungen am 15. und 16. April Druck auf ihre Arbeitgeber machen wollen. Sie fordern sechs Prozent bzw. monatlich mindestens 200 Euro mehr Lohn. Zudem sollen Auszubildende unbefristet übernommen werden und Krankenhausangestellte mehr Geld für Nachtarbeit erhalten. Bundesweit legen Zehntausende Beschäftigte des Bundes und der Kommunen ihre Arbeit nieder.