In Hannover, Braunschweig und Wolfsburg steht der öffentliche Nahverkehr. Die Kitas trifft es im ganzen Norden.
Erst der Kanal, dann Kitas und Stadtverwaltungen: Im Norden haben die angekündigten Warnstreiks im öffentlichen Dienst begonnen. Den Anfang macht das Personal am Nord-Ostsee-Kanal. Die Schleuse in Brunsbüttel ist seit dem Morgen geschlossen.
Ver.di legt Kitas, Müllabfuhr und Stadtbahnen lahm
Kie/Hannover/Wolfsburgl Am Nord-Ostsee-Kanal ist seit heute Morgen die Schleuse in Brunsbüttel geschlossen. Dies bestätigte die Verkehrszentrale der Deutschen Presse-Agentur. Im Tarifkonflikt mit den Arbeitgebern des öffentlichen Dienstes hat die Gewerkschaft Ver.di hat das Personal zum Warnstreik aufgerufen. Im Laufe des Tages wollen auch Beschäftigte von Kitas, Stadtverwaltungen, Bauhöfen, Stadtwerken und anderen Einrichtungen dem Aufruf zum Warnstreik folgen.
Großkundgebung mit Bsirske in Hannover
Viele Eltern vor allem in größeren Städten Schleswig-Holsteins werden am heutigen Donnerstag ihre Kinder nicht wie gewohnt in der Kita betreuen lassen können. In Kiel bleiben die meisten der 35 städtischen Einrichtungen ganz geschlossen. Am späten Vormittag gibt es in Kiel eine Demonstration und eine Kundgebung vor dem Hauptbahnhof. Ver.die Niedersachsen erwartet um 11.30 Uhr rund 8.000 streikende Angestellte zur Kundgebung auf dem Opernhausplatz in Hannover. Hauptredner soll Verdi-Chef Frank Bsirske sein. Auf dem Marktplatz in Bremen ist eine Demo mit rund 2500 Teilnehmern geplant.
In Niedersachsen treffen die Warnstreiks vor allem den öffentlichen Nahverkehr. In Hannover, Braunschweig und Wolfsburg bleiben Busse und Bahnen den ganzen Tag lang stehen, obwohl Schüler gerade Abiturprüfungen schreiben müssen. In den genannten drei Städten sowie in Peine, Salzgitter und Einbeck sind auch die meisten Kitas geschlossen. Auch die Stadtreiniger arbeiten mancherorts gar nicht.
Streikposten seit drei Uhr morgens unterwegs
Ab 3 Uhr trafen sich die ersten 30 Streikposten in Hannover auf dem Üstra-Betriebshof Glocksee und zeigten Transparente, wie Verdi-Gewerkschaftssekretär Marian Drews mitteilte. Ab 7 Uhr würden dann auch die anderen Mitarbeiter vor Ort zusammenkommen.
Auch einige Klinikum-Angestellte legen in Hannover und Bremen ihre Arbeit nieder. Dort kümmern sich Ärzte und Pfleger nur um Notfälle und um Patienten, die bereits in den Krankenhäusern liegen. Auch Stadtwerksmitarbeiter und Personal von Jugend- und Jobzentren sowie Stadtbibliotheken und Sparkassen legten die Arbeit nieder.
Sie wollen sechs Prozent mehr Geld
Bundesweit legen Tausende Angestellte von Bund und Kommunen seit einigen Tagen ihre Arbeit nieder, weil sie vor den Tarifverhandlungen am 15. und 16. April Druck auf ihre Arbeitgeber machen wollen. Sie fordern sechs Prozent bzw. monatlich mindestens 200 Euro mehr Lohn. Zudem sollen Auszubildende unbefristet übernommen werden und Krankenhausangestellte mehr Geld für Nachtarbeit erhalten. Bundesweit legen Zehntausende Beschäftigte des Bundes und der Kommunen ihre Arbeit nieder.