Schönwalde. Skifahren am Bungsberg: Mehrere Interessenten wollen Deutschlands nördlichsten Skilift auf dem 167 Meter hohen Berg betreiben.

Die Chancen für Wintersportvergnügen am Bungsberg stehen gut. Es gebe mehrere Interessenten für den Betrieb von Deutschlands nördlichstem Skilifts, sagte der Bürgermeister der Gemeinde Schönwalde, Hans-Alfred Plötner. Ein Vertrag sei aber noch nicht unterzeichnet worden, sagte er.

Nach langen Querelen hatten sich die Grundstückseigentümer und die Gemeinde Anfang dieses Jahres auf neue Modalitäten für den Betrieb des Schleppliftes am 167 Meter hohen Bungsberg im Kreis Ostholstein geeinigt. „Ich bin guter Dinge, dass wir zu einer Einigung kommen. Und wenn dann das Wetter mitspielt, können die Wintersportler kommen“, sagte Plötner. Wer die Interessenten sind, wollte Plötner wegen der noch laufenden Gespräche nicht sagen.

Auch Gastronomie geplant

Der neue Betreiber soll nicht nur für den Transport der Wintersportler auf den Berg, sondern auch für deren leibliches Wohl sorgen. Bei entsprechendem Winterwetter strömten in den vergangenen Jahren Wintersportler aus ganz Norddeutschland auf die etwa 200 Meter lange Piste. 1971 hatten die Landwirte Horst Schnoor und Hans-Heinrich Schröder die Idee mit dem Skilift, der anfangs noch von einem Trecker angetrieben wurde.

Jahre später übernahm die Gemeinde den Lift und seine Instandhaltung. Die beiden ostholsteinischen Wintersportpioniere sorgten weiter für den laufenden Betrieb und teilen sich die Einnahmen mit der Gemeinde. Im Jahr 2013 zog sich Schnoor aus Altersgründen zurück, er starb im November 2016. Bei der Suche nach einem Nachfolger geriet die Gemeinde Schönwalde in Streit mit den Eigentümerfamilien. Unter Vermittlung von Schleswig-Holsteins Ex-Ministerpräsident Peter Harry Carstensen gelangt schließlich im Sommer 2016 eine erste Einigung.

Startzeitpunkt unklar

Der Zweckverband Bungsberg und die Eigentümer verständigten sich auf eine Pachtlösung. Doch Ende 2016 drohte die Einigung zu kippen. Wieder griff Carstensen ein und brachte die streitenden Parteien wieder an einen Tisch. Wann genau der Lift seinen Betrieb wieder aufnehmen kann, ist allerdings noch unklar. „ Da wir den Lift nur solange aufbauen können, wie der Boden noch nicht gefroren ist. Deshalb ist es entscheidend, wann der Vertrag unterzeichnet wird“, sagte Plötner. „Alles weitere haben wir dann nicht mehr in der Hand.“