Lüneburg. Zwei Paare wurden vor 28 Jahren im „Totenwald“ ermordet. Bei der Auswertung eines alten Falls sicherte die Polizei neues Genmaterial.

Das Verbrechen beschäftigt die Polizei seit fast drei Jahrzehnten – jetzt gibt es im Fall der sogenannten Göhrde-Morde möglicherweise eine neue Spur.

Im Mai 1989 wurde das Ehepaar Reinold aus Hamburg-Lohbrügge in einem Waldstück bei Lüchow-Dannenberg ermordet, im Juli desselben Jahres brachte dort ein unbekannter Täter Ingrid Warmbier (46) und ihren Freund Bernd-Michael Köpping (43) um. Der Mörder konnte bisher nicht ermittelt werden. Seit 28 Jahren sind die Gewalttaten ungesühnt.

Die neue Spur tauchte laut „Bild“-Zeitung im Zusammenhang mit einem Mord in Hannover auf. Im Mai 2015 war dort Unternehmerin Andrea K. (49) tot ihrer Badewanne aufgefunden worden. Wie die Polizei ermittelte, hatte ein 27-Jähriger die Frau im Internet kennengelernt und umgebracht, zudem stahl er ihre EC-Karte und ihren Mercedes.

Ermittler nehmen Speichelproben

Der junge Mann wurde zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Doch jetzt seien Zeugen aus dem Umfeld der Getöteten erneut vorgeladen worden, um eine Speichelprobe abzugeben. Denn: Ein Besucher in der Wohnung des Opfers soll seinen genetischen Fingerabdruck an einer Weinflasche hinterlassen haben – dieselbe DNA-Spur soll auch am Tatort eines der Göhrde-Morde sichergestellt worden sein.

Beide Spuren konnte die Polizei zusammenbringen, nachdem die Ermittlungsgruppe Göhrde, in der vier Beamte arbeiten, alte Beweisstücke an das Landeskriminalamt Hannover geschickt hatte. Die zuständige Staatsanwaltschaft Lüneburg wollte den Bericht gegenüber dem Abendblatt nicht bestätigen. Sprecherin Wiebke Bethke: „Wir äußern uns zu laufenden Ermittlungen nicht.“