Lüneburg. Nach 27 Jahren hat die Polizei im mysteriösen Fall neue Spuren. Der Verdächtige könnte für zahlreiche weitere Morde in Frage kommen.

Ein 1993 gestorbener Friedhofsgärtner könnte für mehrere Morde in der Region Lüneburg verantwortlich sein. Mehr als ein Vierteljahrhundert nach dem spurlosen Verschwinden einer 41-jährigen Frau bei Lüneburg konzentrieren sich neue Ermittlungen auf den Mann. Untersucht werden auch Verbindungen zu weiteren Tötungsdelikten in der Region. Der als Täter verdächtigte Mann beging Selbstmord, als er wegen anderer Vorwürfe im Gefängnis saß.

Im vergangenen Jahr sei eine neue Ermittlungsgruppe zu dem Fall der 1989 verschwundenen Frau eingerichtet worden, sagte die Sprecherin der Polizeidirektion Lüneburg, Wiebke Hennig. Der Mann sei schon früher verdächtig gewesen, mit dem spurlosen Verschwinden der 41-Jährigen aus dem niedersächsischen Brietlingen-Moorburg in Verbindung zu stehen. „Dieser Tatverdacht konnte inzwischen durch die aktuellen Ermittlungen weiter erhärtet werden“, sagte Hennig.

Tötete der Mann zwei Ehepaare?

Auch Verbindungen zu weiteren Tötungsdelikten in der Region werden derzeit untersucht. „Ein möglicher Zusammenhang mit den Göhrdemorden wird mit überprüft“, sagte die Sprecherin. In der östlich von Lüneburg gelegenen Göhrde waren 1989 zwei ermordete Paare entdeckt worden, die Taten blieben bislang ungeklärt. Die „Hamburger Morgenpost“ hatte zuvor über einen möglichen Zusammenhang dieser und weiterer Morde mit dem Verschwinden der 41-Jährigen berichtet.

Im Fall des mutmaßlichen Serienmörders aus Schwalbach im Taunus sind schon über 130 Hinweise beim Hessischen Landeskriminalamt (LKA) eingegangen. „Bei einer Handvoll Hinweise könnte etwas dran sein, aber es bedarf noch weiterer Ermittlungen“, sagte am Freitag ein LKA-Sprecher. Der 2014 gestorbene Manfred S. steht im Verdacht, bis zu zehn Menschen aus sadistischen Motiven ermordet zu haben.