Nordseefischer holten zwar weniger Krabben aus dem Wasser – dafür verdienten sie daran aber mehr als die Kollegen von der Ostsee.

Mit der schleswig-holsteinischen Ostseefischerei wird es aufgrund der drastisch gekürzten Dorschquote in diesem Jahr noch weiter bergab gehen. Ihre Erlöse sind schon in den vergangenen Jahren deutlich gesunken, während die Kollegen von der Nordsee trotz geringerer Krabbenfänge mehr Geld verdienen. Dies geht aus Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung hervor. Demnach gingen den Ostseefischern mit Heimathäfen in Schleswig-Holstein 2016 nach vorläufigen Zahlen nur noch knapp 9300 Tonnen Sprotte, Hering und Dorsch ins Netz - dass sind die drei am häufigsten gefangenen Arten. 2010 war es noch doppelt so viel gewesen.

Vor allem Miesmuscheln und Krabben werden gefangen

Die Nordseefischer holten 2016 gut 15 800 Tonnen der Hauptarten Miesmuschel und Nordseekrabben aus dem Meer. Die Fangmenge bei den Muscheln nahm seit 2010 von 1200 Tonnen auf knapp 13 000 zu, während das Ergebnis bei den Krabben von mehr als 8500 Tonnen auf 3050 Tonnen sank. Dennoch stiegen aufgrund höherer Preise die Erlöse auch hier. 20,2 Millionen Euro waren es 2016 für die Krabbenfischer, 17,7 Millionen im Jahr 2010. Die Erlöse der Miesmuschelfischer wuchsen im gleichen Zeitraum von 1,2 Millionen auf 15,3 Millionen Euro.

Die Ostseefischer büßten dagegen Geld ein. Die Erlöse für Dorsch, Hering und Sprotte sanken von fast 7,4 Millionen Euro im Jahr 2010 auf 4,5 Millionen 2016. Nur beim Hering gab es in diesem Zeitraum ein leichtes Plus.