Hamburg. Überflutete Zeltplätze und vollgelaufene Keller: Vielerorts in Norddeutschland sorgten Unwetter für Probleme. Doch es gibt Hoffnung.

Unwetter und heftige Regenfälle haben am Wochenende vielerorts in Norddeutschland für Behinderungen gesorgt. In Hamburg meldete die Feuerwehr einen leichten Anstieg ihrer Einsätze. Insgesamt sei man am Sonnabend zu 48 witterungsbedingten Einsätzen ausgerückt, so ein Sprecher am Sonntag auf Nachfrage. Vielerorts im Stadtgebiet seien Straßen oder Keller überschwemmt gewesen. Bereits am Freitagabend musste die Feuerwehr über hundertmal im Nordosten der Stadt wegen überschwemmter Straßen und Keller ausrücken.

Der Siemersplatz in Lokstedt war zeitweise überflutet
Der Siemersplatz in Lokstedt war zeitweise überflutet © HA

Schlimmer erwischte es offenbar die Region Lübeck. Dort rückte die Feuerwehr in der Nacht zum Sonntag mehr als 200 Mal aus. Besonders betroffen sei der Kreis Ostholstein gewesen. In Timmendorf und Eutin sorgten die starken Regenfälle für überflutete Straßen, so ein Sprecher der Feuerwehr. In einem Hotel in Scharbeutz sei ein Fahrstuhlschacht mit Wasser vollgelaufen und habe die Technik lahmgelegt. Verletzte gab es nicht.

Hurricane Festival unter Wasser

Tragisch endete hingegen ein Verkehrsunfall in Geeste (Kreis Emsland). Auf nasser Fahrbahn war am Sonnabend ein 30 Jahre alter Feuerwehrmann auf dem Weg zu einem Einsatz tödlich verunglückt. Der Mann hatte um 18.55 Uhr in einer Kurve die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und war gegen einen Baum geprallt, wie ein Polizeisprecher am Sonntag mitteilte. Weil der Feuerwehrmann am Samstag auf dem Weg zu einem Einsatz gewesen sei, vermutet die Polizei überhöhte Geschwindigkeit.

Im niedersächsischen Scheeßel wurde das Hurricane Festival am Sonnabend aufgrund heftiger Niederschläge unterbrochen. „Mit sehr, sehr viel Bedauern, müssen wir Euch mitteilen, dass unser Veranstaltungsgelände die zusätzlichen Wassermaßen nicht bewältigen konnte“, teilten die Veranstalter mit. Alle Konzerte für den Tag wurden abgesagt. Am Sonntag soll das Festival indes weitergehen. Die ganze Nacht hindurch hatten die Organisatoren gemeinsam mit THW und Feuerwehr daran gearbeitet, das Veranstaltungsgelände wieder herzurichten.

Matsch-Alarm beim Hurricane Festival

Das Hurricane-Festival 2016 zog wieder Tausende Musik-Fans an. Sie mussten sich allerdings mit Unwettern und Schlamm herumschlagen. Der Samstag fiel für die Besucher des Hurricane Festivals buchstäblich ins Wasser.
Das Hurricane-Festival 2016 zog wieder Tausende Musik-Fans an. Sie mussten sich allerdings mit Unwettern und Schlamm herumschlagen. Der Samstag fiel für die Besucher des Hurricane Festivals buchstäblich ins Wasser. © Getty Images | Alexander Koerner
Niemand durfte auf das Konzertgelände.
Niemand durfte auf das Konzertgelände. © dpa | Sophia Kembowski
Das Festival musste aufgrund des Unwetters und der schweren Schäden auf dem Konzertgelände am Samstag abgesagt werden.
Das Festival musste aufgrund des Unwetters und der schweren Schäden auf dem Konzertgelände am Samstag abgesagt werden. © Getty Images | Alexander Koerner
THW und Feuerwehr pumpten über Nacht die Wassermassen auf dem Gelände ab.
THW und Feuerwehr pumpten über Nacht die Wassermassen auf dem Gelände ab. © Getty Images | Alexander Koerner
Ein Bagger schob den Schlamm so gut es geht zur Seite.
Ein Bagger schob den Schlamm so gut es geht zur Seite. © dpa | Sophia Kembowski
Am Sonntag konnte das Festival planmäßig starten.
Am Sonntag konnte das Festival planmäßig starten. © dpa | Sophia Kembowski
Auf dem Zeltplatz sah es matschig und extrem nass aus. Da lohnte sich das Schild „Achtung Rutschgefahr“.
Auf dem Zeltplatz sah es matschig und extrem nass aus. Da lohnte sich das Schild „Achtung Rutschgefahr“. © dpa | Sophia Kembowski
Ohne Gummistiefel war kein Durchkommen.
Ohne Gummistiefel war kein Durchkommen. © Getty Images | Alexander Koerner
Die meisten Besucher waren dennoch bester Stimmung ...
Die meisten Besucher waren dennoch bester Stimmung ... © Getty Images | Alexander Koerner
... und tobten durch den Schlamm.
... und tobten durch den Schlamm. © Getty Images | Alexander Koerner
So wie er hier.
So wie er hier. © dpa | Sophia Kembowski
Zum Glück gab’s Luftmatratzen.
Zum Glück gab’s Luftmatratzen. © Getty Images | Alexander Koerner
Viele Zelte waren durch die Regenfälle unbewohnbar geworden.
Viele Zelte waren durch die Regenfälle unbewohnbar geworden. © Getty Images | Alexander Koerner
Der Zeltplatz stand zum Teil unter Wasser.
Der Zeltplatz stand zum Teil unter Wasser. © dpa | Sophia Kembowski
Es war auch besonders matschig.
Es war auch besonders matschig. © Birgit Reuther | Birgit Reuther
Die meisten Besucher machten dennoch das Beste aus der Situation.
Die meisten Besucher machten dennoch das Beste aus der Situation. © dpa | Sophia Kembowski
Und holten den farbenfrohen Rock aus dem Koffer.
Und holten den farbenfrohen Rock aus dem Koffer. © Getty Images | Alexander Koerner
Bei den schweren Unwettern, die vor allem in der Nacht wüteten, ...
Bei den schweren Unwettern, die vor allem in der Nacht wüteten, ... © Getty Images | Alexander Koerner
... wurde niemand verletzt.
... wurde niemand verletzt. © dpa | Sophia Kembowski
Allerdings wurden einige Zelte und Pavillons zerstört.
Allerdings wurden einige Zelte und Pavillons zerstört. © dpa | Sophia Kembowski
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Premiere der Karl-May-Spiele abgebrochen

Das Freilichttheater am Kalkberg steht unter Wasser
Das Freilichttheater am Kalkberg steht unter Wasser © imago/Future Image | imago stock&people

Aufgrund heftiger Niederschläge musste auch die Premiere der Karl-May-Spiele in Bad Segeberg in der Pause abgebrochen werden. Trotz der Wetterkapriolen im Vorfeld waren zunächst rund 7000 Zuschauer gekommen - nach der Absage der Aufführung in Schleswig-Holstein eilten viele klatschnass zurück zu ihren Autos. „Die Wege stehen unter Wasser, die Arena steht unter Wasser - es ist eine große Gefährdung für Mensch und Tier“, begründete Ute Thienel die Entscheidung.

Siebenschläfer steht an

Besserung ist jedoch ist Sicht, wie Niklas Weise vom Institut für Wetter- und Klimakommunikation in Hamburg sagt: „Am Sonntag verbessert sich das Wetter dann wieder.“ Zwar werde es voraussichtlich weiterhin Regenschauer geben, aber seltener. Dafür soll sich die Sonne wieder öfter blicken lassen.

Mit leichten Regenschauern und Sonne bei weiterhin 20 bis 22 Grad geht Hamburg wohl auch in die kommende Woche. Wer nun den Siebenschläfer am Montag sorgenvoll im Auge hat, den kann Weise beruhigen. Er sagt: „Das Wetter um den Siebenschläfer hat schon einige Aussagekraft über die dominierende Lage im restlichen Sommer, er ist aber nach der Kalenderreform erst am 4. Juli und nicht, wie es teilweise verbreitet wird, bereits am 27. Juni.“